Posts in Category: Lichtverschmutzung

Wozu beleuchtet man etwas?

 

Ziemlich dumme Frage. Damit man es sieht? Diesem Irrtum sind alle Menschen zum Opfer gefallen, die sich Fackeln, Öllampen oder Glühlampen gekauft haben, um sie in Wohnzimmer oder in die Küche zu hängen. Man dreht den Schalter, und schon sieht man, was man sehen will. So einfach geht es nicht mehr. Die oberste Instanz aller Lichttechniker dieser Welt hat vor Jahren den Stecker gezogen und die Definition der Beleuchtung geändert. Dort steht nicht mehr, dass Beleuchtung "Anwendung des Lichts, um Dinge sichtbar zu machen" ist. Beleuchtung ist nunmehr Anwendung des Lichts.

Ich hatte vor einiger Zeit die neue Beleuchtung bei meinem Lieblingsladen präsentiert und gezeigt, dass man mit viel Licht noch weniger sieht als früher. Dafür aber viele Pünktchen, die auf den Namen LED hören (hier oder da). Vor ein paar Tagen war ich in Schweden und guckte mir die neue Kunst der Beleuchtung dort an.

Die Schweden sind sogar etwas fortgeschrittener als bei uns. Dort überlagern sich die LED-Abbilder auch edlen und weniger edlen Weinen. Kein Wunder, die haben keine deutsche Norm, die vorschreibt, dass alles, was beleuchtet werden möge, matt sein muss. Oder zwischen zwei Leuchtenreihen angeordnet. Matte Flaschen? Bei der Gelegenheit könnte man auch die Dosen matt machen.

Das wichtigste für den Kunden, die Preisschilder bleiben schön unbeleuchtet. Sie könnten den Kunden ja vom Kauf abhalten. Man merke: Beleuchtung ist, wenn man Beleuchtung sieht. Etwas von dem Beleuchteten darf man auch sehen. Immerhin.

Ein Bier gefällig? So sah ich die lokalen Biere auf Zypern in einem Lokal. Man soll ja nicht mäkelig werden. Man sieht, dass es sich um Bierflaschen handelt und kann diese von einer Dose unterscheiden. Das ist doch toll! Oder?

Weil es so schön ausschaut, bitte ein Glas. Hier ist es schon etwas schwieriger, die Sehaufgabe. Der Fachmann misst die Beleuchtung in ihrer Stärke und freut sich, dass da 500 Lux auf dem Glas sind.

Wozu beleuchtet man etwas?

 

Ziemlich dumme Frage. Damit man es sieht? Diesem Irrtum sind alle Menschen zum Opfer gefallen, die sich Fackeln, Öllampen oder Glühlampen gekauft haben, um sie in Wohnzimmer oder in die Küche zu hängen. Man dreht den Schalter, und schon sieht man, was man sehen will. So einfach geht es nicht mehr. Die oberste Instanz aller Lichttechniker dieser Welt hat vor Jahren den Stecker gezogen und die Definition der Beleuchtung geändert. Dort steht nicht mehr, dass Beleuchtung "Anwendung des Lichts, um Dinge sichtbar zu machen" ist. Beleuchtung ist nunmehr Anwendung des Lichts.

Ich hatte vor einiger Zeit die neue Beleuchtung bei meinem Lieblingsladen präsentiert und gezeigt, dass man mit viel Licht noch weniger sieht als früher. Dafür aber viele Pünktchen, die auf den Namen LED hören (hier oder da). Vor ein paar Tagen war ich in Schweden und guckte mir die neue Kunst der Beleuchtung dort an.

Die Schweden sind sogar etwas fortgeschrittener als bei uns. Dort überlagern sich die LED-Abbilder auch edlen und weniger edlen Weinen. Kein Wunder, die haben keine deutsche Norm, die vorschreibt, dass alles, was beleuchtet werden möge, matt sein muss. Oder zwischen zwei Leuchtenreihen angeordnet. Matte Flaschen? Bei der Gelegenheit könnte man auch die Dosen matt machen.

Das wichtigste für den Kunden, die Preisschilder bleiben schön unbeleuchtet. Sie könnten den Kunden ja vom Kauf abhalten. Man merke: Beleuchtung ist, wenn man Beleuchtung sieht. Etwas von dem Beleuchteten darf man auch sehen. Immerhin.

Ein Bier gefällig? So sah ich die lokalen Biere auf Zypern in einem Lokal. Man soll ja nicht mäkelig werden. Man sieht, dass es sich um Bierflaschen handelt und kann diese von einer Dose unterscheiden. Das ist doch toll! Oder?

Weil es so schön ausschaut, bitte ein Glas. Hier ist es schon etwas schwieriger, die Sehaufgabe. Der Fachmann misst die Beleuchtung in ihrer Stärke und freut sich, dass da 500 Lux auf dem Glas sind.

Lebenslicht für Mensch und Tier

 

Die übriggebliebenen Insekten von Deutschland können sich freuen: Die TU Berlin entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) Leuchten, die möglichst wenige Insekten anlocken. Das Ziel wäre auch ohne neue Leuchten erreicht, wenn man noch ein paar Jahre gewartet hätte, bis der letzte Falter seine Flügel abgibt.

Das Projekt wird im heutigen Tagesspiegel beschrieben. Zur Erinnerung hier eine Faximile des Beitrags. Das Original gibt es beim Tagesspiegel Verlag. Den Inhalt habe ich von üblichen Verfälschungen durch die PDF-Erzeugung bereinigt, so dass man auf der Seite vom Tagesspiegel suchen kann, indem man eine Wortfolge eingibt.

 

Deutschland fördert Deine Erblindung! - LED Angriff auf Dein Augenlicht

Den bislang deftigsten Angriff auf die LED - und überhaupt ein Leuchtmittel - fand ich, als ich nach einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks suchte, in dem hauptsächlich Prof. Plischke zu Wort kommt. Den gibt es bei Youtube und trägt den Titel wie dieser Beitrag, nur mit umgekehrter Reihenfolge der Halbsätze. Ich bin nicht ganz sicher, ob ich den Link herstelle, denn die Kommentare dazu sind noch deftiger. Vielleicht mache ich es doch, weil der Beitrag viele seriöse Quellen zitiert und - schweizerisch sachlich - kommentiert. Aber den Beitrag vom BR muss sich der Leser auch angucken.

Ich fand den Angriff heftig, weil ein Leuchtmittel das Augenlicht angreifen soll. Das ist schlimmer als frühere Behauptungen zur Krebsförderung. Die gab es bereits in den 1950ern, und die Lichttechnische Gesellschaft hat medizinische Gutachter bemüht, die diese zu widerlegen versuchten (Literatur in Lichtergo1, Autoren Schober, Hartmann und Müller-Limmroth). Dummerweise kann man zwar eine Wirkung ermitteln, so sie da ist. Keine Wirkung zu ermitteln ist hingegen nicht möglich, zumal diese - theoretisch - entstehen kann, wenn das Wirkende, das Licht, nicht vorhanden ist. Die Situation ist tragisch - ganz i.S. der griechischen Tragödie: Tut man dies, ist falsch, tut man das Gegenteil, ist es ebenso falsch. Doch tragisch reicht nicht. Denn, wenn man unterlässt, irgend etwas zu tun, ist es auch falsch.

Die nachfolgend eingehängten Beiträge stellen nur eine Auswahl dar. Wenn jemand sie ergänzen will, ergänze ich gerne. Geschimpfe kann jedoch nicht zitiert werden.

 

LED-Angriff auf Dein Augenlicht

LED-Lampen - Schädliches Licht für die Augen

Ist LED-Licht schädlich für die Augen?

Verlust der Nacht

Wer hätte das gedacht! Die Zahl derer, die die Nacht, also das Dunkle, retten wollen, ist Legion. Was ist denn passiert? Eigentlich das, was alle wollten, Licht immer wenn ich will. So stehen in Deutschland 9 Millionen Straßenlaternen Nacht für Nacht sich die Beine in den Bauch - Pardon den Sockel in die Erde - und warten darauf, dass einer mal vorbeischaut. Selbst auf den Malediven, wo es keine richtigen Straßen gibt und auch keine Fußgänger nach dem Nachtgebet, stehen die Dinger rum und leuchten aufs offene Meer. Man kann viele Autos nachts vom Flieger aus sehen, weil sie den Himmel beleuchten. Und unsere Städte verwandeln sich langsam aber sicher in Mini-Las-Vegas.

Seit langem hatte ich hier vor der Lichtverschmutzung gewarnt, spätestens dann, als ich 1.000 km off Manila auf einer einsamen Insel nachts habe die Überschriften der Zeitung klar lesen können. Hunderte Fischerboote, jedes bestückt mit einer Lampe entsprechend einer Leistung von ein kW, ließen den Himmel hell leuchten. (hier, da und dort). Heute fand ich zufällig Nachrichten über eine Konferenz zum Verlust der Nacht u.v.a.m. Wer sich interessiert, kann die unten angegebenen Websites besuchen (und sich die Nächte um die Ohren schlagen). Die Konferenz heißt ALAN (artificial light at night) und wird September 2016 in Cluj/Transylvanien stattfinden, nicht weit weg von einem Schloss, dessen Hausherr seine nächtlichen Flüge wegen des vielen Lichts hat einschränken müssen. (mehr zur Konferenz hier)

 
In dieser Stadt habe ich als Jugendlicher nachts auf meinem Boot einen Eimer Wasser ausgeschüttet, um etwas zu erkennen, auch wenn nur schemenhaft. Das Meeresleuchten hat für kurze Zeit gereicht. Jetzt quillt das Licht bis zum ISS. Dass die Astronauten dort schlafen können, geht nur, weil das Wummern der Discos es nicht zum Himmel schafft. Und wo die lila Lichter ihr Unwesen treiben, konnte man in der Ferne die Hagia Sofia sehen.

NASA_Istanbul-at-Night LED-in-Beylerbeyi

Wie viele Sterne gibt es am Himmel? Astronomen würden sagen, unendlich viele. Ein Dorfbewohner in Deutschland wird sie auf viele tausend schätzen. Ein armer Großstädter sieht meistens einige blasse Pünktchen, wenn er Glück hat. Aber auch auf fernen Inseln kann man erleben, dass die Leute kaum Sterne sehen, weil die Lichter von Ferienresorts oder Fischereiflotten die Nacht zum Tag machen. Nach einer Stunde im Dunklen und am Wasser, besser noch im Wasser, darf man mit Fug und Recht behaupten, man hätte doppelt so viele Sterne gesehen wie die Astronomen, weil diese den Sternenschein im Wasser nicht ins Visier nehmen. Eine dunkle tropische Nacht im oder auf dem Wasser beschert einem eine mit riesigen Diamanten besetzte Himmelskuppel und deren Ebenbild im Wasser. Wenn man 10.000 und mehr bunte LEDs einem vor die Nase setzt, ziehen sich die Sterne indigniert zurück und überlassen die Bühne der schreienden künstlichen Konkurrenz.

http://www.verlustdernacht.de/ http://www.verlustdernacht.de/Loss_of_the_Night_App/articles/loss-of-the-night-app.html

http://www.cost-lonne.eu/ http://www.cost-lonne.eu/publication-2/993/ http://www.cost-lonne.eu/images/

http://www.zukunftsprojekt-erde.de/mitmachen/verlust-der-nacht.html

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