Babylux, Papalux, Opalux oder gendergerecht Babylux, Mamalux, Omalux

 

Der Laie flucht, der Experte sucht den Bösewicht: Warum blenden die neuen Scheinwerfer mit LED so schlimm? Selbst Kinderfahrräder blenden am Tage. Mancher Radfahrer fährt ohnehin als Weihnachtsbaum blinkend durch die Gegend. Früher blendeten nur die "Drängler", die sich die teuren Xenonscheinwerfer leisteten. Heute womöglich alle. Der Verband der Augenmediziner hat die Oldies als Ursache ausgemacht: Dass sich viele Leute im Straßenverkehr geblendet fühlen, liegt demnach am Alter der Verkehrsteilnehmer. Richtig so. Sollen wir alle über 60 aus dem Verkehr ziehen, damit die freien Bürger freies Schussfeld vor ihren Scheinwerfern haben?

Scherz beiseite. Das Thema ist "aktenkundig" und wurde z.B. bei Lux Junior 2013 vorgetragen. Fazit: "Der Beitrag zeigt, dass die aktuelle Bewertung lichttechnischer Komponenten im Automobilbereich nicht die tatsächlich resultierende Blendung erfasst. Die angeführten Literaturquellen in Verbindung mit den Ergebnissen aus durchgeführten Voruntersuchungen verdeutlichen, dass ein Scheinwerfer ein wesentlich höheres Blendpotential aufweisen kann, als durch die gesetzeskonforme Abnahme ermittelt wird." Die armen Autoren! Sie wissen nicht, dass der Verkehrsminister von der CSU ist. Bis der reagiert, gibt es Lux Senior 2033.

Neue Erkenntnis? Nö! Wusste man schon anno tobak. Ich weiß nicht mehr genau, wann die Gesetze und Vorschriften der BRD zum Thema Kfz-Beleuchtung erstellt wurden. Aber bereits 1973, als ich mich genau damit beschäftigen musste, gab es die x-te Änderungsverordnung zur y-ten Fassung des Paragraphen so und so. Die ältesten davon waren wohl in der Weimarer Republik geschrieben worden. Es waren die Chaosjahre der Straßenverkehrordnungen der Welt. Die Deutschen fuhren Autos mit Scheinwerfern von Hella, bestückt mit Zweifadenlampen von Osram, die aber in den USA verboten waren. Deswegen mussten die Autos, die man in den USA verkaufen wollte, auf amerikanische Scheinwerfer umgebaut werden, die mit sealed beam ausgestattet werden mussten. Die haben zwar schlimmer geblendet als die europäischen. Aber Vorschrift ist eben Vorschrift. Am schlimmsten hat es die Franzosen erwischt. Denn ihre Autos mussten gelbes Licht haben. Einem Gerücht zufolge, das man für eine wissenschaftliche Erkenntnis hielt, erhöht gelbes Licht die Sehkraft. Ginseng Wurzeln auch. Der Unterschied ist, dass Frankreich mit Hilfe von derart begründeten Normen die Konkurrenz vom Halse hielt. Und das ist kein Gerücht. Die schlimmste aller elektrischen Verbindungen, das Scart-Kabel, ist Ergebnis solcher Bemühungen. Man sah ihm nicht an, was es verband, man fummelte zuweilen stundenlang hinter dem Fernseher herum, der vor der Wand stand, und hatte am Ende doch die falsche Verbindung hergestellt, wenn überhaupt. Mit dem gelben Licht haben sich die Franzosen aber ein Bein gestellt. Die schöne Große Citrone mit mitlenkenden Scheinwerfern musste für die USA regelrecht verunstaltet werden.

Allen diesen Bemühungen lag zugrunde, dass man die Blendung des Gegenverkehrs verringern wollte, aber für den Besitzer der Scheinwerfer möglichst viel Sehleistung erzeugen. Eine Quadratur des Kreises oder eher Kubatur der Kugel? Egal. Problem ist, wie man so etwas schafft. Da ganz weise Kollegen aus dem Südwesten der Republik ermittelt hatten, dass die Blendung eine Funktion der Lichtstärke sei, begrenzte man die Lichtstärke der Scheinwerfer in Abhängigkeit der Höhe über dem Boden. Damit ist auch die Beleuchtungsstärke in einer bestimmten Entfernung begrenzt. Und die misst man. So heißt es in der StVZO (für Legastheniker Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung) §50: "Die Blendung gilt als behoben (Abblendlicht), wenn die Beleuchtungsstärke in einer Entfernung von 25 m vor jedem einzelnen Scheinwerfer auf einer Ebene senkrecht zur Fahrbahn in Höhe der Scheinwerfermitte und darüber nicht mehr als 1 lx beträgt." Aber davor steht unter (5): "Die Scheinwerfer müssen bei Dunkelheit die Fahrbahn so beleuchten (Fernlicht), dass die Beleuchtungsstärke in einer Entfernung von 100 m in der Längsachse des Fahrzeugs in Höhe der Scheinwerfermitten mindestens beträgt
...
1,00 lx bei anderen Kraftfahrzeugen.

Das ist es. 1 Lux! Und wie erzeugt man das? Dazu braucht man - klar - eine leuchtende Fläche mit einer bestimmten Helligkeit und Größe. Dabei ist es egal, wie groß jeder der beiden ist. Es kommt auf das Produkt an. Bei einer vorgegebenen Helligkeit (z.B. Glühlampenfaden in alten Scheinwerfern) muss die Fläche eine bestimmte Größe erreichen. Ist die Helligkeit viel größer, darf die Fläche viel kleiner werden. In gutem Deutsch: Die Beleuchtungsstärke an einem bestimmten Punkt wird durch das Produkt der Leuchtdichte und der Größe der leuchtenden Fläche bestimmt.

So weit, so gut. Wo liegt das Problem mit der Blendung? Mit Lux oder Lichtstärke kann man nur die sog. "physiologische" Blendung vorhersagen. Die empfundene Störung heißt aber "psychologische" Blendung, und die steigt mit dem Quadrat der Leuchtdichte, während die Lichtstärke nur mit der einfachen Potenz zunimmt. Reduziert man also die Fläche eines Scheinwerfers und erhöht dessen Leuchtdichte im gleichen Maße, steigt die Blendung überproportional an.

So weit die Lichttechnik als Erklärung für die gestiegene Blendung. Dummerweise ist die aber nicht die einzige Erklärung. Dummerweise … sind Autos keine Objekte, die im Regal stehen, sie fahren auf Straßen. Und Straßen sind weder eben noch schön glatt, so dass sich die Scheinwerfer bei einer Bewegung mitbewegen. Da kommt es auf die Bündelung des Lichts an. Ist diese so unvollkommen wie bei alten Scheinwerfern, macht es nicht viel aus, dass das Auto etwas schwingt. Sind die Schweinwerfer aber nahezu perfekt gebündelt, ändert sich die Blendung bereits bei kleineren Bewegungen. Das ist dem Gesetzgeber schon seit langem bewusst gewesen, Deswegen wurde die Verwendung von "Dränglerlicht" an technische Bedingungen geknüpft:

"(10) Kraftfahrzeuge mit Scheinwerfern für Fern- und Abblendlicht, die mit Gasentladungslampen ausgestattet sind, müssen mit
1. einer automatischen Leuchtweiteregelung im Sinne des Absatzes 8,
2. einer Scheinwerferreinigungsanlage und
3. einem System, das das ständige Eingeschaltetsein des Abblendlichtes auch bei Fernlicht sicherstellt,
ausgerüstet sein."

Daraus kann man ablesen, dass allein die Verschmutzung der Scheinwerfer ein Risiko darstellt. Zudem muss man zu den gut gebündelten Scheinwerfern für das Fernlicht das Abblendlicht zuschalten, weil sich sonst ein schwarzes Loch vor dem Auto breit macht. Und wie sieht es mit der Regelung für LED-Scheinwerfern aus? In der StVZO habe ich dazu nichts gefunden. Dabei haben die LED-Scheinwerfer die mit Xenon schon 2005 überholt, jedenfalls, was die Helligkeit angeht. Wenn also einem ein gut begüterter, Pardon beleuchteter, Autofahrer entgegen kommt, hat man es nicht nur mit einem Paar Scheinwerfer zu tun, sondern zwei. Wenn der vorbei ist, fällt man in ein schwarzes Loch. Das ist schlimmer als psychologische Blendung, nicht nur psychologisch gesehen. Man könnte es auch eine Verkehrsgefährdung nennen. Oder man sollte es.

Also gibt es neue Aufgaben für Herrn Dobrindt, denn die LED blenden mittlerweile bereits am Tage. Das haben nicht nur die Laien gemerkt, sondern auch Fachleute. Der Augenarzt hat nicht nur das Problem geschildert, sondern auch gegen welche Vorschriften die Kfz-Laternen verstoßen: "The Convention Concerning the Power of Authority, The Law in Respect of the Protection of Infants (969), The Obligation of Protection, The Principle of Equality, The Declaration of Human Rights (948) Article Three, The Laws of Logic, Public Ethics and Morals." (der gesamte Artikel hier). Allerdings scheint die Politik - bzw. die Bundesregierung - ziemlich unbeleckt von Problembewusstsein. Auf eine Anfrage von Abgeordneten (– Drucksache 17/2042 – ) antwortete die einst so:
"Helle Scheinwerfer führen zwar zu einer verbesserten Sicht des Fahrers, andererseits kann für entgegenkommende Fahrzeughalter, Radfahrer, Motorradfahrer und Fußgänger durch Blendung die Sehfähigkeit vermindert werden. Dies kann zu gefährlichen Situationen und Unfällen führen.
1. Über welche Kenntnisse verfügt die Bundesregierung über verkehrsgefährdende Blendwirkung von Leuchtdioden an Fahrzeugen beim Tagfahrlicht?"
Und unsere Regierung?: "Wissenschaftliche Erkenntnisse oder Forschungsberichte zur Blendung durch Tagfahrleuchten mit Leuchtdioden sind der Bundesregierung nicht bekannt. " Mein Name ist Hase.

Etwas muss ihr schon bekannt sein, denn die nächste Frage hat sie fachmännisch (bzw- frauisch) beantwortet:
"2. Wie bewertet es die Bundesregierung, dass sich zunehmend Verkehrsteilnehmer durch starke Lichteinwirkung von Leuchtdioden geblendet fühlen und dadurch im Straßenverkehr verunsichert werden?" Antwort: "In der Wissenschaft wird unterschieden zwischen physiologischer und psychologischer Blendung. Die physiologische Blendung setzt die Sehleistung des Auges herab. Bei der psychologischen Blendung wird eine Blendungserhöhung empfunden, die nicht messbar und individuell verschieden ist. Verkehrsteilnehmer können sich geblendet fühlen, ohne dass dies zu einer verringerten Sehleistung führt. Die Unannehmlichkeit der psychologischen Blendung für Einzelne führt jedoch zu einem früheren „Gesehen werden“ von Fahrzeugen mit Tagfahrleuchten und damit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. " Langsam zum Mitschreiben: Uns ist es sch..egal, wie sich andere fühlen. Der Autofahrer will früher gesehen werden. Und das erhöht die Verkehrssicherheit. Von wem eigentlich?

Ja, unsere Bundesregierung kann ja nicht alles wissen. Ihr sollte aber bekannt sein, dass die Strahlenschutzkommission (SSK) im Jahre 2006 sie aufgefordert hat, was zu tun (s. Bericht "Blendung durch natürliche und neue künstliche Lichtquellen und ihre Gefahren", im Bundesanzeiger veröffentlicht). Dass die "psychologische" Blendung nicht messbar sei, ist ausgemachter Unsinn. Wahr ist, dass ein Zollstock dazu nicht ausreicht. Ein Luxmeter auch nicht. Und dass man sie außer Acht lassen darf, dürfte sich spätestens mit der Veröffentlichung von CE Regulation 98 "Uniform provisions concerning the approval of motor vehicle headlamps equipped with gas-discharge light sources" in 2012 erledigt haben.

Die Antwort stimmt nicht einmal halb: Die (frühere) Sichtbarkeit des Autos wird mit hellen Scheinwerfern erkauft. Und diese verhindern, dass andere Verkehrsteilnehmer überhaupt gesehen werden. Wer vor sich oder im Rückspiegel die hellen Scheinwerfer sieht, ist anschließend blind. Zwar nicht für immer, sondern nur für einige Zeit, je nach Alter. In der Zeit legt ein alter Porschefahrer etwa 100 Meter zurück. Müssen wir die Alten aus dem Verkehr ziehen, bis die Wirtschaftskommission für Europa ECE eine Lösung findet? Den Alten die Porsche wegnehmen, wäre auch eine Lösung. Leider gibt es keine Enten mehr, und die lahmsten Familienkutschen kommen lässig über 140 km/h.

Wenn die Regierung denn eine Lösung finden will, sollte sie bereits die Basis der Zulassungsvorschriften aus dem Verkehr ziehen. Denn 1 Lux kann je nach Alter ganz unterschiedlich groß ausfallen, vor allem, wenn das Licht jede Menge blau enthält. Denn Licht ist nach der Augenempfindlichkeit bewertete Strahlung, und Kinderaugen haben eine andere als die von Erwachsenen, wovon die jüngeren wiedrum eine andere haben als die älteren. Die Basisfunktion (V-Lambda genannt) ist eine etwa 100 Jahre alte Kurve, die nur für jugendliche Männer gilt. Daher die obigen Bezeichnungen Babylux, Papalux, Opalux. Ob sich Mamalux und Papalux unterscheiden, außer dass der Genderbeauftragte darauf besteht? Ich denke mal ja, weil Frauen Farben anders sehen (s. hier). Das hatten wir in 2015 thematisiert, worauf sich der Autor der Studie meldete und die Unterschiede erklärte (sein Beitrag hier). Danach ist bei Frauen die Anzahl der Stäbchen und Zapfen anders als bei Männer und auch die Verteilung der 3 Arten der Zapfen.

Übrigens, so lustig ist das Ganze nicht immer, wenn man das Problem nicht begriffen hat. Nach Untersuchungen, die mir leider entfallen sind, sollen Babies im Krankenhaus erblindet sein, weil sie auf dem Rücken lagen und der Beleuchtung voll ausgesetzt waren. Und Menschen in der Arbeitswelt haben sehr häufig Probleme mit der Beleuchtung, weil diese nur die jüngeren Menschen berücksichtigt. Besonders krass und gefährlich kann es im Straßenverkehr werden, weil hier das Auge mehr als voll beansprucht wird. Wir fahren in der Nacht ständig weit unterhalb der vollen Leistungsfähigkeit der Augen mit Geschwindigkeiten die zu meiner Jugend nur Formel-1 Wagen vorbehalten waren. Die Leuchtdichten der LED können sich mit der Sonne messen. Und von der weiß man, wie sie blenden kann.

Wem das zu viel wird mit Babylux, Mamalux und Papalux: Es ist zwar wahr, dass wir nur 1 Kfz-Beleuchtung haben können und auch nur 1 Straßenbeleuchtung. Man kann - eher muss - aber immer diejenige Gruppe verstärkt berücksichtigen, die entweder mehr Schaden davon trägt oder mehr Schaden verursachen kann. Gleiches Licht für alle Volksgenossen - das war einst.

14 Comments

  1. Antworten
    schattenmann 25. Januar 2017

    Meinen Sie der dobie packt es? ich denke eher nicht. er muss gerade den mauthelden spielen. wie wäre es mit dobielux? ich kauf mir lieber eine sonenbrille.

  2. Antworten

    […] sie Bewegungen, um die Umwelt zu erfassen. Was dabei so alles entstehen kann, steht hier zu lesen (hier und […]

  3. Antworten
    Christian Deuschl 20. April 2017

    Sie haben vollkommen recht. Ich gehöre mit 29 Jahren zwar noch zu der jüngeren Bevölkerung, doch die LED-Leuchten machen mir schwer zu schaffen. Bei Halogen habe ich so gut wie keine Probleme. Das schlimmste ist, das jetzt Überall auf LED umgestellt wird. Die Straßenbeleuchtung, im Supermarkt, auf den Straßen sowieso, und jetzt stellt mein Chef sogar die Beleuchtung am Arbeitsplatz um, Protest interessiert nicht. Selbst im Baumarkt bekommt man fast nur noch dieser LED-Schrott.
    Wo soll das noch hinführen???

    • Antworten
      ahmetpro 28. Oktober 2017

      „Wo soll das noch hinführen???“

      IKEA hatte schon lange den Vertrieb von sämtlichen sonstigen Leuchtmitteln eingestellt. Die EU wird in den kommenden Jahren alle Leuchtmittel außer LED vom Markt verbannen. Argument: Lichteffizienz. Dummerweise reden die aber nicht von Effizienz, sondern vom Sparen. Sparen ist, wenn man von einer Ressource weniger verbraucht, koste es, was es wolle. Ds muss man, z.B. wenn man davon zu wenig hat. Effizienz ist: dasselbe Ziel mit weniger Aufwand an Ressourcen zu erreichen.

      Den Unterschied kann man z.B. mit der Raumtemperatur verdeutlichen: Wenn das Heizöl knapp wird, wird die Temperatur gesenkt, um Öl zu sparen. Dann ist der Wohnraum weniger behaglich. Will man hingegen die Behaglichkeit erhalten und trotzdem den Ölverbrauch senken, kann man die Umgebungsfaktoren untersuchen, die sich auf die Behaglichkeit auswirken, oder den Betrieb des Kessels überprüfen. Das Ergebnis ist Effizienz.

      Bei Licht ist die Zielgröße, an der man die Effizienz messen kann, die Lichtqualität. Man müsste meinen, Fachleute wüssten, was das ist. Fehlanzeige! Nach etwa 20 Jahren Diskussion produzierte die LiTG im Oktober 2017 ein Papier, wonach die Lichtqualität ein Prozess sei. Noch besser haben es andere Fachleute geschafft, die die Weimarer Thesen, auch im Jahr 2017, verfasst haben. Danach wird der Prozess anlaufen, wenn man die Lichtplanung in die Bauplanung integriert – und dem Lichtplaner auch ein entsprechendes Honorar sicherstellt. Falsch ist der Ansatz nicht, folgt er doch der Idee von HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Das ist eine lange Geschichte, die mit DIN 276 im August 1934 angefangen hat, damals „Kosten von Hochbauten und damit zusammenhängenden Leistungen“. Doch die Lichttechnik hat schon längst den Bewertungsmaßstab verloren, den die damals entwickelte DIN 5035 zur Beleuchtung aufgestellt hatte: “Die künstliche Beleuchtung von Innenräumen muß den Forderungen der Gesundheit und Schönheit entsprechen, dabei zweckmäßig und wirtschaftlich sein.” Man müsste heute nur das Wort Schönheit, damals Name einer Behörde, durch Anmutungsqualität ersetzen. Schon hat man den Bewertungsmaßstab.

      Nach Ihrer Meinung, und auch nach Meinung vieler, wird die Gesundheit eher gefährdet denn gefördert. Und „schön“ war blendendes Licht schon vor der Erfindung der Glühlampe nicht. Denn Edison hatte sich zur Bedingung gemacht, dass sein – zu erfindendes Licht – nicht blenden dürfe.

  4. Antworten
    Imo 12. Oktober 2017

    Habe es heute Morgen erst wieder erlebt. Kommen Autos mit klassischem, gelblichem Abblendlicht entgegen, entspannen sich meine Augen. Kommen die weißen oder bläulich-weißen Scheinwerfer entgegen, mach ich den Blindflug. Auch stehen die meisten Autofahrer nachts an der Ampel auf der Bremse und blenden den Fahrer dahinter.

    • Antworten
      ahmetpro 12. Oktober 2017

      Sie erleben leider nichts Seltenes. Sogar die zuständige EU-Behörde kennt das Problem. Die meint, wenn man gesund, jung und scharfäugig ist, wäre das nicht unbedingt ein Problem. Die Bundesregierung hatte eine noch schlauere Antwort: Jeder Autofahrer habe das Recht, gesehen zu werden. Bisschen Blendung sei zwar unangenehm, aber was soll’s. Vielleicht bekommen wir einen richtigen Verkehrsminister.

  5. Antworten
    Hajo Heinz 22. November 2017

    Guten Tag,
    ich meinte immer dass ich der Einzige wäre dem es so geht!
    Warum tun wir uns nicht all zusammen und zeigen der Industrie die rote Karte??!
    Diese Scheinwerfer Beleuchtung ist mittlerweile derartig widerlich, kriminell und absurd, dass man sich fragt was in unserer Gesellschaft los ist, dass niemand dagegen opponiert?!
    Leben die Hersteller dieser Lampen in einer Parallelgesellschaft?

    Danke für diesen interessanten Artikel, so fühlt man sich wenigstens nicht ganz alleine damit; was allerdings an der täglichen Situation im Straßenverkehr wenig ändert, vor allem nachts wenn zum „Abblendlicht“, das ja mittlerweile zum Aufblendlicht mutiert ist, noch die Tagfahrleuchte und womöglich die Nebelscheinwerfer zusammen eingeschaltet werden!!!

  6. Antworten
    ahmetpro 28. November 2017

    Der Beitrag „Babylux, Papalux, Opalux oder gendergerecht Babylux, Mamalux, Omalux“ scheint den Nerv vieler getroffen zu haben. Nun bekomme ich viele private Zusendungen, weil mancher um seinen Arbeitsplatz fürchtet. Diese kann ich naturgemäß nicht veröffentlichen, weil sie eben private Mitteilungen sind. Andererseits hat die Öffentlichkeit ein recht darauf, zu erfahren, dass man nicht allein ist mit seinen Empfindungen. Das hier ist ein symptomatisches Beispiel (der Absender gehört nicht zu den „Alten“, die auch laut EU unter LED leiden, sondern zu der Werbezielgruppe von Sat1Pro7, und davon zum jüngeren Ende):

    „Interessant ist auch, dass sich gestern mein Kollege über das LED-Licht beschwert habe, weil er davon Kopfschmerzen bekomme. (Es werden immer mehr!)

    In eigener Sache: Um die Blendwirkungen der Tagfahrleuchten zu vermindern, blende ich die Tgfl mit der linken Hand ab, aber nur wenn es die Fahrsituation zulässt (z.B. Langstrecke auf der Bundesstraße) und konzentriere mich dabei auf meine Straßenseite.

    Aber eine Lösung ist das natürlich auch nicht, vor allem muss man sehr aufpassen. Besser jedoch, wie wenn ich kurzzeitig stark und teils Stunden danach noch an den Nachwirkungen der LED-Blendung leide.

    Von anderen Betroffenen (Internetforen) habe ich z.B. gelesen, dass sie sich an Ampeln immer die Augen zuhalten müssen, weil der Vordermann wieder mal auf der Bremse steht und die LED-Rückleuchten ihnen förmlich die Augen ausbrennen.

    Leider tut sich trotzdem zu wenig; jeden Tag fahren mehr dieser LED-Blender auf den Straßen.
    Auch erhöht sich die Beleuchtungsstärke von Modellwechsel zu Modellwechsel signifikant, so sind die Rückleuchten mittlerweile min. doppelt so hell wie z.B. Pkws von 1995 (lässt sich gut an der Ampel vergleichen).

    Angeblich will die EU alle Leuchten außer LED bis 2022 verbieten! „

    • Antworten
      hase_im_pfeffer_geschmort 28. November 2017

      Ich hab mir sone Lampen mal bestellt für die Nebelscheinwerfer bei meinem Auto, die Birnen sind vollgetackert mit LED`s. Man sieht im Dunklen rein gar nichts. Wenn man aus Versehen rein schaut, ist man für 30 Sekunde blind. High sein geht jetzt wohl auch ohne Hasch und Dope.

  7. Antworten

    […] …Ihr Blogger leider etwas zu spät, aber die Sache ist immer noch aktuell. Bleibt auch aktuell. s. auch da oder dort. […]

  8. Antworten
    Erwin Huber 12. Dezember 2018

    Es ist wirklich sehr beruhigend zu wissen, daß ich nicht der Einzige bin, der sich von der Leuchtdichte (Diese allein ist die Ursache des Problems!) dieser LED-Lampen geblendet fühlt. Der Großteil meines privaten Umfelds scheint nicht so empfindliche Augen zu habemn und davon nicht betroffen zu sein, unterstellt dann daher mir, daß ich’s übertreiben würde.
    Als sowohl Auto- als auch Radfahrer fühle ich mich insbesondere von den ignoranten LED-Blendern unter der Radler-Gilde in schon körperverletzender Art und Weise geblendet, dies insbesondere von den notorischen sich nicht ans Rechtsfahrgebot haltenden notorischen Linksradlern derart genötigt, daß ich sowohl auf dem Rad als auch im Auto eine fokussierbare LED-Lampe immer am Mann habe, die ich diesen ignoranten Blendern dann direkt ins Gesicht halte. Wenn sie auf Radwegen für beide Richtungen dann popelig werden, dann popelig werden, sage ich nur, sie sollen mal einen Autifahrer fragen, was es bedeutet, wennn der Entgegenkommende aufblendet.
    Diese „Wie Du mir, so ich Dir!“-Kindergartenmethode scheint dem Intellekt dieser rückdsichtslosen Blender zu entsprechen und das einzig wirksame Mittel zu sein. Apelle, wie man ja bereits an den Kommentaren hier sieht, nützen einfach nichts.

    • Antworten
      ahmetpro 13. Dezember 2018

      Den Radfahrern fehlt jegliches Bewusstsein für Blendung. Ihre Beleuchtung hat einst gerade mal gereicht, ein Stück Fahrbahn einige Meter vor sich zu beleuchten. Das war, als alle anderen Lichter mehr oder weniger verboten waren außer denen, die das Fahrraddynamo aus anno tobak speiste. Die Dinger gingen auch noch aus, wenn man stehen blieb. Obwohl die erste Beleuchtung mit Akkubetrieb, die ich kannte, bereits 1960 oder noch früher erstellt worden war – es war eine serienmäßige Ausstattung eines Fahrrads Marke Hunter -, wurde ich noch 2000 von einem Polizisten ermahnt, weil mein Rad kein Dynamo besaß.

      Heute blenden sie -wie mehrfach in diesem Blog angeführt – bereits bei Tage. In Ländern, wo Radwege und Fußgängerspuren nicht getrennt sind, kann man abends kaum laufen, ohne ständig geblendet zu werden. Da das Licht „nix kostet“, lassen die Radfahrer das Licht an, wenn sie schieben. Hinten blinkt das Schlusslicht wie wild. Ein Freund von mir erzählt von häufigen Beschimpfungen durch Fußgänger.

      Ich denke, es ist höchste Zeit, sich an den Herrn Bundesverkehrsminister zu wenden, damit dem Treiben ein Ende gemacht wird. Wenn die Sache aber so behandelt wird wie die Luftverschmutzung durch Diesel, können wir uns die Mühe allerdings sparen. Die gesamte Beleuchtung für den öffentlichen Bereich, selbst die Beleuchtung von Hausnummern, gehört unter die Lupe. Bremslichter, die Auffahrunfälle vermeiden, indem sie den folgenden Verkehr wegschieben, braucht keiner. Scheinwerfer, die nut den Interessen des schnellen Verkehrs zu dienen vorzugeben, dienen nicht einmal diesem. Sie sind eine öffentliche Gefahr.

  9. Antworten

    […] Das fühlt sich für den Gegenverkehr dann wie ein ständiges aufblenden an." Stimmt auch (s. hier). Kfz-Beleuchtung wird im Stand gemessen, aber manche Kfz. fahren manchmal, wenn der Verkehr es […]

  10. Antworten

    […] Blendung durch LED-Scheinwerfer kommentiert, und auch einen Schuldigen ausfindig gemacht. (hier und dort oder da). Jetzt hat sich der ADAC in die Diskussion eingeschaltet. Ich hatte zu Beginn des Jahres […]

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