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Es war einmal … ein stiller Ort mit einer Nacht, jeden Tag!

 
Mein Lebenslauf begann in einem kleinen Ort, in dem seit mehreren Tausend Jahren die Fischer ihre Netze (oder Leinen) ins Wasser warfen, um Fische zu fangen. Im Herbst konnten sie die Schwertfische mit der Hand harpunieren, weil die an der Oberfläche schliefen. "Ich höre Istanbul - mit geschlossenen Augen" sagte einst ein berühmter Dichter, der dies an dem Ort tat, den die Bilder unten zeigen. Und wenn er die Augen nicht geschlossen hätte, hätte er in der Ferne die Hagia Sophia und die Blaue Moschee gesehen - als Silhouette. Die erstere bestimmte die Silhouette schon vor 1500 Jahren. Irgendwo hier soll Xerxes versucht haben, eine Brücke nach Europa zu schlagen. Als es nicht gelang, soll er nicht nur seine Baumeister geköpft haben, sondern auch das Meer verkloppt! Die Brücke ist geschlagen, die dritte ist im Bau. Was ist aus dem kleinen ruhigen Ort geworden? Das zeigen die Bilder zur Hälfte. Die andere Hälfte besorgen die Discos, die bis in den Morgen hinein die Landschaft vollwummern, auf dass die Hügel zusammen fallen. Die Illumination des Circus Maximum besorgte eine große Firma aus dem Ötziland. Wenn ich Xerxes wäre … wüsste ich schon, wenn ich hauen müsste.

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Von hier aus kann man die Hagia Sophia sehen ... Wenn man ein starkes Fernglas und ein Stativ hat. Dort wo die Brücke steht, stand einst das große Kreuz von Konstantin dem Großen. Deswegen heißt der Ort Stavroz (ich denke, der Name schrieb so Σταυρός ) Das Kreuz verkündete die Nachricht, dass das Römische Reich nunmehr christlich geworden sei.

Als diese Brücke geplant wurde, wurde der Bevölkerung versprochen, sie würde sich in die Stadtlandschaft unauffällig einfügen. Sie tat es auch. Die erste Beleuchtung wurde von Philips geplant und war blendfrei auch für die Schiffe. Oder gerade …

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Wer glaubt, dieses Bild entspräche der Wirklichkeit, der irrt. Diese Lichter ändern auch ihre Farbe. Dynamisches Licht durch LED!

Wo ist unsere Nacht geblieben? Was machen die Milliarden Fische, die jährlich zwei Mal den Bosporus durchqueren, um zu ihren Laichplätzen zu kommen und wieder zurück? Wie glücklich sind die Störche, die dieses Elend nicht sehen müssen. Sie fliegen nur tagsüber.

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Muss man überhaupt zum Jahrmarkt? Ich denke, nein! Der Jahrmarkt ist kurz unter´m Himmel. Die Stadt, die man nicht mehr sieht, soll über 8.000 Jahre alt sein. 7.970 davon hatte sie nachts eine Silhouette.

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Wie schade, dass mir die Mittel fehlen, die Xerxes einsetzen konnte. Ich wüsste schon, was man mit den Verantwortlichen dieses Frevels tun sollte. Schade!

Das Kreuz mit der Farbtemperatur

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Heute gab es für mich ein Wiedersehen mit einer Erscheinung aus meiner Jugend. Eine seligmachende war die Erscheinung indes nicht. Eher eine Malaise traf ich wieder. Anno Tobak, als der selige B. Kühl im Osram-Labor Entladungslampen mit toller Farbwiedergabe zusammentüftelte, wollte ich 4 (in Worten: vier) gleiche Lampen (des gleichen Typs) bekommen, damit ich ein großes Modell aus vier Richtungen so beleuchten konnte, dass man alle Teile in gleichem Licht sieht. An sich kein Problem, wenn man mit Glühlampen arbeitet. Man kauft vier Stück im Kaufhaus ein, Pardon man kaufte …, und schraubt die in vier Fassungen. Fertich!

 
Nicht so mit den begehrten Lampen, Halogenmetalldampflampen, kurz HCI bei Osram, CDM bei Philips und HSI bei Sylvania, in denen die Gasentladung mit vielen chemischen Mitteln "angereichert" wird, damit das gewünschte Spektrum entsteht. Mit Glühlampen konnte ich damals nichts anfangen, weil die zwar eine exzellente Farbwiedergabe haben, Ra = 100, die aber den Fernsehleuten nichts sagte. Eine Glühlampe hat nämlich eine exzellente Farbwiedergabe, wenn man sie mit einer Glühlampe vergleicht. Die Fernsehleute wollten aber das Licht mit dem Tageslicht verglichen sehen.

 
Kein Problem, wenn man den Großmeister und seine Küche persönlich kennt. Oder doch? Ich durfte mich an ein Los Lampen setzen und mir gleiche aussuchen. Man erklärte, dies sei der Innovation geschuldet, schließlich seien die Lampen erst vor fünf Jahren erfunden worden. So lange ist es her. Man erzählte mir, mein Eindruck sei subjektiv (Was sind Eindrücke sonst?) und das Problem wäre keins, weil man ein 100-prozentige Ausgangskontrolle hätte. Seitdem sind 45 Jahre vergangen, man kann immer noch unterschiedliche Lampen aus dem gleichen Los ziehen, so man die Lampen überhaupt findet. Es gibt nämlich jetzt LED!

 
Ach, ja! Da geht es gleich los mit Los ziehen … Da die Sache jetzt Methode hat, hat sie auch einen Namen: Binning. Bin heißt auf English Mülleimer, Abfallbehälter, Papierkorb u.ä. Binning ist auf Denglisch das, was Aschenputtel macht, die Guten ins Töpfchen, die Schlechten … Aber nicht doch! Man schmeißt nichts weg. Immer wenn man einen Fertigungsprozess nicht voll beherrscht, sucht man sich die Guten raus und verkauft die als Premiumware. Schlecht ist nix, sondern mehr oder weniger von der Spezifikation abweichend. Früher suchte man so Messgeräte aus, später Transistoren, Prozessoren, Solarpaneele, und sogar Zigarren (Davidoff und Petite) und Seidenteppiche. Auch Menschen werden so sortiert. Wenn ein Kind zwei Elternteile hat, die beide Arbeiter sind, stehen seine Chancen, in die gymnasiale Oberstufe zu kommen, bei 20%, bei Kindern von Angestellten steigt die Rate auf 50%. Wenn beide Eltern Beamte sind, muss man ganz schön blöd sein, um nicht in den Olymp zu kommen, die Chancen stehen bei 84%.  Nicht von schlechten Eltern! Warum soll man LEDs nicht genauso bewerten? 

 
Warum nicht? Man hat eh keine Wahl. So werden weiße LED in vier "bins" einsortiert. Und wo liegt das Problem? Es gibt sogar Standards dafür. Dumm ist nur, dass sich LED aus dem gleichen Los in mehreren Eigenschaften (ungewollt) unterscheiden können, so auch im "Spektrum" und "Intensität". Dahinter stecken leider etwas kompliziertere Eigenschaften. Man versucht, LEDs mit der gleichen farblichen Erscheinung des Lichts zu finden. Die als relevant angesehene Größe ist die "Farbtemperatur". Die hat mit der Temperatur eigentlich wenig zu tun und ist zudem irreführend definiert. Ein "kälteres" Licht hat eine höhere Farbtemperatur als ein "wärmeres".

 
Das ist aber nicht ganz so gravierend wie eine Eigenschaft des menschlichen Auges, die Diskriminierungsfähigkeit z.B. für Kontraste, Farben oder Helligkeiten. Nennt sich Unterschiedsempfindlichkeit. Und die ist am höchsten, wenn die verglichenen Objekte oder Flächen aneinander stoßen. Und dummerweise viel höher als bei der Methode der Messung der Farbtemperatur. Die ist nämlich definiert für Wärmestrahler und wird auf andere Lichtquellen angewandt mit einer mehr oder weniger großen Genauigkeit. Man spricht von der "ähnlichsten" Farbtemperatur. Ähnlichst muss aber nicht ähnlich heißen. Bei LED oder Lampen mit vom Wärmestrahlern stark abweichenden Spektren kann man eher von Missbrauch sprechen. Wie weit sich die Farben bei gleicher Farbtemperatur unterscheiden dürfen, wurde vor einer Ewigkeit veröffentlicht. Guckt sich wer solche Diagramme kritisch an? Bestimmt nicht, sonst würde der Hauptbahnhof in Stuttgart in November 2015 nicht so aussehen:

Hauptbahnhof-Stuttgart

 
Lieber Lichtplaner, kommst Du an einem Los LED vorbei, achte darauf, wie fein das Binning war, auch wenn das Verfahren von manchen vor fast einem Jahrzehnt für tot erklärt wurde. Die Preisunterschiede sind nicht hoch, sondern exorbitant hoch, wenn man in dem Töpfchen (fast) identische Exemplare finden will. Man kann aber. Ganz Kluge suchen einen intelligenten Ausweg, indem sie bei der Planung der Unzulänglichkeit der Technik ausweichen. Wie einst der Konzern VW, als man nicht in jedem Werk die exakt gleiche Farbe für die Käferteile vorhalten konnte. Worin der Trick besteht, kann man gleich erkennen, wenn man sich die Karosserie eines alten Käfers anschaut.

Binning

Der Spaltpilz geht um

  

Als ich heute im Radio hörte was von "OSRAM" und "spalten", suchte ich im Internet. Als ich "Osram" und "spalten" getippt hatte, erschien "SIEMENS spaltet OSRAM ab". Das war aber vorletztes Jahr. Heute spaltet Osram was ab. Aber was? 

In der guten alten Zeit, als ich glaubte, die Welt wäre um Licht herum gebaut - nicht nur ich, übrigens -, hatte die Regie der Industrie die Sache so geordnet: Siemens verkauft Licht. Dieses kommt aus Leuchten, die Siemens baut. In die verbaut Siemens Lampen, die Osram baut. Und Osram darf nichts anderes bauen. Hie Leuchten, da Leuchtmittel. Gibt Licht, insgesamt. Da war die Welt noch in Ordnung.

Mitten in die gute Ordnung platzte 1997 die Meldung, Siemens spalte die Lichttochter ab, damals Hausgeräte- und Leuchtenwerk der Siemens Elektrogeräte GmbH. Schon damals wurde die Ordnung stark gestört, weil die in die Leuchten eingebauten Vorschaltgeräte aus dem Hause Osram kamen. Nun erlebte man Spaltung #1. Das Spaltprodukt #1 hieß - und heißt noch - SITECO, von der es auf der Website heißt: "Siteco blickt auf 150 Jahre Erfahrung in Sachen Licht zurück." Schnell gerechnet: Der Blick reicht auf das Jahr 1865 zurück. Was war da gewesen? In dem Jahr 1865 wurden gegründet u.a. Allgemeiner Deutscher FrauenvereinDynamit NobelDeutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerSektkellerei J. OppmannNarrenzunft GoleDeggendorf–Plattlinger Eisenbahn AG. Von SITECO keine Spur. Aber Geduld! Ich gucke unter Ereignisse 1865 nach. Das Schaufelraddampfer Republic sinkt im Hurricane vor New Orleans. Das kann es nicht gewesen sein. Na, ja! Wenn ich weiter in dem Jahr suche, komme ich bestenfalls auf den Untergang der Sultana, die mehr Tote verursachte als die Titanic. Vielleicht war es das: "Siemens erfindet die Dynamo-Maschine" Die Meldung ist zwar von 1867 von der Pariser Weltausstellung, aber wer wird denn so pingelig sein. Siemens bastelte bestimmt lange an dem Gerät, bevor es auf die Weltausstellung schaffte. Vielleicht! Wir hatten an der Uni gelernt, dass er sein Prinzip am 17 Januar 1867 vor der Akademie der Wissenschaften vorgetragen hatte. Von ihm stand übrigens eine Statue samt Dynamomaschine vor unserem Institut und bis 1972 wurde sein Geburtstag in der ganzen Elektrotechnik gefeiert. Ein Sonderfreitag für alle E-Techniker!

Falls ich mich mit den Zahlen nicht irre - gerechnet habe ich auf Google - reicht die Erfahrung von SITECO mit Licht noch vor die Erfindung der Dynamomaschine. Da die erste brauchbare Glühlampe erst 1880 für Thomas A. Edison patentiert wurde, muss sich SITECO mit anderen Lichtquellen beschäftigt haben. Ich gucke weiter in der Geschichte der jetzigen Mutter OSRAM, die früher die Deutsche Gasglühlicht-Anstalt hieß. Nix, die wurde 1892 gegründet. Ich gebe auf, es wird Kerzenlicht oder Karbidbeleuchtung sein, auf die SITECO zurückblickt. 

SITECO kam nach zwei Stationen zu Osram, die seit 1978 eine vollständige Tochter von Siemens war. Jetzt war die Ordnung sogar besser als vorher. Leider, leider wollte Siemens doch beide nicht behalten, weil man zwar aus Kohle Strom, aus Strom Licht und aus Licht wieder Kohle machen kann. Aber nicht so üppig, wie sich manche Konzernoberen vorstellten. Die weitere Geschichte hatte ich hier und da und dort kommentiert. 

So wurde Osram an die Aktionäre geschenkt. Spaltprodukt #2. Aber, was glaubten die, was sie da geschenkt bekamen? Osram sagt auf ihrer Website "Licht ist OSRAM - OSRAM ist Licht". "OSRAM ist einer der beiden weltweit führenden Lichthersteller." Seit über 100 Jahren ist OSRAM „Ganz nah am Licht“ - heißt es da. Für mich zuerst Lampenhersteller - später wie oben dargestellt. Mein Doktorvater, dessen Doktorvater, viele Doktoranden von beiden, und viele Kollegen ginge zu OSRAM oder kamen von OSRAM.

Seit heute ist OSRAM nicht mehr OSRAM - jetzt kommt Spaltprodukt #3. Aber was wird daraus, wenn man von einem Lampenhersteller die Lampenherstellung abspaltet? So steht es in der WELT geschrieben: "München - Der Lichttechnik-Hersteller Osram treibt angesichts des dramatischen Wandels auf dem Lichtmarkt den Konzernumbau weiter voran und will das Geschäft mit Lampen - darunter Halogen-, Energiespar- und LED-Lampen - komplett ausgliedern.* (Die wahre Quelle ist dpa) Dahinter steht, das Lampengeschäft wäre schon länger ein Problemfall gewesen. Und Philips hätte das Geschäft mit LED- und Autobeleuchtung an die chinesisch-amerikanische Investorengruppe Go Scale Capital abgegeben (Kommentar hier und dort). OSRAM will gerade die LED und Autobeleuchtung behalten. Oder auch nicht? Schau´n mer mal!

Ich denke, wir erleben den Zusammenbruch des Jahrhunderts des Lichts. Ist es nicht zynisch von der UNESCO, was ganz anderes zu feiern? 

Sag' beim Abschied leise 'Servus',
und gibt's auch ein Wiedersehen,
einmal war es doch schön. 

OSRAM Stromrechnung
OSRAM Stromrechnung
OSRAM Stromrechnung
Goebel Lampe
Goebel Lampe
OSRAM wird angebetet

Bei Philips gehen die Lichter raus

So hat man sich das Internationale Jahr des Lichts bestimmt nicht vorgestellt. Philips, das 124 Jahre alte Unternehmen, mit der Entwicklung der Glühlampe groß geworden, will sich künftig auf die Gesundheitstechnologie ausrichten. Und verkauft das Licht, in Raten. Zuerst die LED-Sparte, für die es wohl schneller einen Käufer gab. Dann ist der Rest der Lichtsparte dran. Vor einem Jahr hieß es "Die Niederländer konzentrieren sich auf die gewinnträchtigen Sparten Gesundheitstechnik, Licht und kleine Haushaltsgeräte (Lifestyle)." Da hatten sie gerade die Fernsehsparte nach Taiwan verkauft. 

Ein Zyniker hat in einem Blog angegeben "auch in 10 Jahren wird es noch neue Philips LEDs geben ... natürlich kommt alles aus einer chinesischen Fabrik aber es steht Philips drauf." So wie es Grundig Fernseher gibt: "Unsere Produkte sind gut durchdacht. schliesslich hatten wir 70 Jahre dafür Zeit…". Wer weiß, dass die Geräte in der Türkei entwickelt werden, wo bis 1970 das Fernsehen nur aus der Presse bekannt war, wird dem Spruch volle Beachtung schenken. Vor 70 Jahren hatte die Türkei zwei ganze Sender, beide Radio. Einer sendete auf Langwelle, einer auf Mittelwelle, beide aus Langeweile. Vermutlich hatten die Türken wirklich Zeit und Muße, um sich was auszudenken, während der Herr Grundig damit beschäftigt war, sein Imperium aufzubauen, um es später wieder abzubauen.

So auch unsere Lichtgrößen. Bei Siemens dachten sie in der Lichttechnik lange, sie wären die größten. Dann wurden sie an eine Heuschrecke verkauft. Später noch einmal, dann an OSRAM. Nicht lange danach wurde OSRAM selbst… nein, nicht verkauft, sondern verschenkt. Ob Philips auch ohne Phantomschmerzen leben wird wie Siemens? Die neuen Herren im Lichtgeschäft, Investorengruppe Go Scale Capital, ein chiusa-Mix (chinesisch-amerikanisch Mischling), könnte sich in wenigen Jahren so kompetent erweisen wie Trigon Holding, die einst die NARVA von der Treuhand (was für ein Name) gekauft hatte. Trigon hatte als Immobilieninvestor ganz sicher größtes Interesse an dem Lampenladen Narva, und nicht an deren wunderschönen Grundstücke im Berliner Innenstadt. Zum Glück kannte man die Pappenheimer, und der Verkauf musste rückabgewickelt werden, während der Rest der DDR-Industrie anderweitig verscherbelt wurde. 

Das Licht geht also doch nach China zurück. Einst hätte das Licht Asiens vor der Küste Ägyptens symbolisiert werden sollen. Dort sollte eine riesige Frauenstatue im Mittelmeer stehen, mit einer Fackel in der Hand. Sollte heißen, Licht kommt aus Asien. Den Auftrag soll der osmanische Sultan vorfinanziert haben, und der Herrscher von Ägypten abgeschossen. Dem war die Frau zu groß geraten. Jetzt steht sie auf Ellis Island. 

Philips spaltet sich auf: Licht und Gesundheit künftig getrennt

2015

 

Licht und Gesundheit künftig getrennt? Wie soll man verstehen? Das fragt sich die Leserschaft von Heise Online auch. Die gehört nicht zu den Lichtjüngern, sondern eher zur Bevölkerung von Nerdistan. Das ist das Land, in dem die Bäume auf dem Computer wachsen. Dort liest man die c´t, das Flagschiff der deutschen Computerblätter. Und scheint sich Sorgen um Philips´ Zukunft zu machen.

"Wie geht das bei Geräten, die beide Sparten kombinieren..." fragt sich MaraMuse (1000 und mehr Beiträge im Forum), "...vertreibt zukünftig eine Firma das Gehäuse und die Elektronik eines Lumea, eine andere Firma die Lampeneinsätze dazu?" Die Sorge ist berechtigt, denn Lumea IPL verwandelt in nur 15 Minuten beide Oberschenkel einer mäßig behaarten Person - Tribut an political correctness - in eine Wohlfühloase mit sanften Lichtimpulsen. Sie entfernt das, was an Männern sonst das Wichtigste sein soll (so jedenfalls nach der Rasiermittelindustrie, und in nur bestimmten Körperzonen) und ersetzt durch Hautsympathie. Hautsympatisch nennt man in der Technik die Eigenschaft eines Objekts, die es sympathisch für die Person macht, die darüber streicht bzw. streichelt. Wieder mal political correctness. Bei weiteren Ausführungen muss ich leider darauf verzichten, denn es geht um die Bikinizone. Das ist nicht etwa ein Gebiet im Pazifik, sondern um ein Gebiet eines weiblichen Körpers etwas unterhalb des Bauchnabels. Bei Männern darf man nicht von der Bikinizone reden, selbst wenn das Höschen noch so knapp ist. Das wäre nicht politically correct. 

Elfie_Oemmel findet das Ganze überhaupt nicht zum Beömmeln: "Irgendwann ist auch mal genug abgestoßen, das verkommt zum Ausverkauf wie bei Siemens. Bei der OSRAM Licht AG, not a divison of Siemens anymore, kämpfen die Menschen auch gerade wieder um ihren Job. Philips ist Weltmarktführer in Sachen Licht gefolgt von  der OSRAM Licht AG." Ist tempus praesens in diesem Fall das richtige? Wie sieht es mit tempus futur aus? O tempora, o mores!

LED Art
nix
vulture Art