Durch die verantwortungslosen Praktiken Einzelner gerät eine Lichttechnologie in Verruf, die effizient und klimafreundlich ist.
DUH alias Deutsche Umwelthilfe
Gestern habe ich beschrieben, was eigentlich eine Technologie ist. Und was für eine Technologie der Superlative die Lichttechnik geschaffen hat. Next to none oder auf Deutsch "Niemand kann es besser". Zu einer Technologie gehören Technik, Mensch und Organisation, wenn global wirksam, dann auch global aufgestellt. Heute geht es dezidiert um den Spruch der DUH, dass die Energiesparlampe eine effiziente und umweltfreundliche Lichttechnologie sei. Als ich gestern Nacht den Spruch las, muss mein Gelächter so laut geschallt haben, dass überall in der Nachbarschaft die Lichter angingen. Von der besagten Lichttechnologie waren wohl wenige darunter, denn kein Licht hat geflackert.
Fangen wir einfach mit Technik an. Sie war kein großer Wurf, sondern eine Antwort auf die Energiekrise der Jahre 1973 und folgende. Erfunden hatte sie keiner der Öko-Freaks - die wollten noch geboren werden -, sondern ein Laboringenieur bei GE. Na, ja. Ganz "erfunden" wurde sie nicht, denn sie war eine Leuchtstofflampe. Energiesparen tat sie zwar, aber nur im Vergleich zur Glühlampe. Und das auch nur, wenn man die Lichtqualität großzügig übersieht. Die hat auch der begeisterte Einführer auf dem deutschen Markt, A. Wacker von Osram, nicht übersehen. So schrieb der Tagesspiegel aus Berlin zum 25. Jubiläum der Einführung in Deutschland "Bis heute brennen Energiesparlampen überall – außer bei ihm [Wacker] in der Küche und dem Esszimmer. Denn vor allem Speisen, besonders Fleisch, sehen fahl aus, findet er."
Das fanden andere auch so. Wenn man die Energiesparlampe einschaltete, kroch ihr Licht gemächlich Richtung hell hoch. So etwa eine Minute. Draußen vor der Tür im Winter - eher ewig. In der Garage und im Keller eher Fehlanzeige mit Energie Sparen, denn bis das Ding zur vollen Form auflief, war der Benutzer wieder weg. Wie lange eine Lampe brauchte, um zu einem stabilem Lichtstrom zu kommen, musste ich erleben, weil ich dies für Gutachten brauchte. Das Labor maß erst nach 24 Stunden. Da war die Anlaufzeit zu Ende. Etwa.
Nach den 24 Stunden konnte man immer noch nicht sein Geld darauf wetten, dass ein lichttechnisches Gütekriterium aus dem Jahre 1935, ruhiges Licht, erfüllt wurde. Das Flackern hat man der guten Lampe erst so etwa 1995 abgewöhnt. Wie es sich mit den restlichen Gütekriterien verhält, kann man anhand des Spektrums ganz gut vorstellen:
Laut Wikipedia (deutsch) ist dies aber so schlimm nicht: "Da Leuchtstofflampen im Gegensatz zu Glühlampen oder Tageslicht ein diskontinuierliches Spektrum emittieren, können Farben von Gegenständen unter dem Licht dieser Lampen etwas anders aussehen als im Sonnenlicht." Ich weiß nicht, ob Lobbyisten pro Wort bezahlt werden wie Dolmetscher oder pro Anschlag wie einst Schreibkräfte. Wenn der Verfasser von dem Satz bekannt würde, hätten nicht wenige ihm den Hosenboden stramm gezogen. Eine Verfasserin war das bestimmt nicht, denn Frauen sehen Farben anders und leiden mehr als Männer unter miserabler Farbgebung. (hier)
Dinge, die der Mensch zum Leben braucht, z.B. gemütliches Herunterdimmen der Beleuchtung, wenn es gemütlich wird, beim Elektriker erhältlich so ab 1968, war Fehlanzeige. Auch 2018. Man müsste eine Spezialausführung haben, die aber keiner baut, weil die Energiesparlampe Energie sparen soll und nicht der Gemütlichkeit dienen. Bei ihrer Lichtfarbe wäre die Sache eh fraglich. Und ihre Formen erst! Ein Fachmann hat jüngst nett geschrieben: "Von den Allgebrauchslampen abweichende Abmessungen, die oft nicht optimal zu den vorhandenen Leuchten passten, waren ein weiterer Nachteil." (Bei den anderen Nachteilen geht er mit den oben beschriebenen etwa 100% konform.) Die Lampen guckten überall aus den Leuchten heraus, verhunzten manche nett gemeinte Architektur, blendeten nach Lust und Laune. Und haben sogar die Goldhändler vom Großen Bazar in Istanbul davon überzeugt, dass Gold nicht unbedingt golden glänzen muss. Etwas fahler geht auch, wenn dafür der Laden kühler bleibt.
Man kann die "Vorteile" dieser "Lichttechnologie" noch weiter ausschmücken. Das allgemeine Urteil will ich aber aus einem denkwürdigen Ereignis ableiten: Als die EU das Glühlampenverbot einführen wollte, wurde von der Lichttechnischen Gesellschaft eine Diskussionsrunde für das Für und Wider die Energiesparlampe organisiert. Üblicherweise würden die Hersteller eines Produkts in solchen Fällen die Partei Für bestücken. Für diese Diskussion fand sich aber kein Hersteller bereit, eine Aussage zu machen.
Das wäre die eine Aussage. Eine andere wäre, dass etliche Hersteller nach Einführung des Glühlampenverbots von einer Weiterentwicklung des glücklichen Gewinners verabschiedet haben. Sehen so Sieger aus?
Wer hat Nu die Lampe so gepuscht? Da fällt mir nur ein Engel ein: Gabriel. Der war unser Umweltengel und machte Wahlkampf mit einer Ladung Energiesparlampen. Und wurde dabei geholfen von seinem Vorgänger Trittin. (mehr dazu hier und dort). Nicht gerade das Netzwerk, das zu einer Superlative an Technologie gehört. Die wollten ja nur CO2 sparen. Haben auch. Ich würde die Menge gerne schreiben, leider fehlen mir viele Nullen hinter dem Komma. Man soll nicht böse sein, denn mit der Denke hat man an anderer Stelle wirklich jede Menge CO2 gespart, mit dem Diesel. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie diesen Blog weiter oder fragen Sie Ihren Abgeordneten. Oder die DUH. Die wissen bestimmt, was für ein Unterschied zwischen klimafreundlich und umweltfreundlich besteht.
Lange Zeit setzte man sich dem Verdacht aus, den Fortschritt verhindern und die Umweltverschmutzung steigern zu wollen, wenn man die Energiesparlampe als das bezeichnete, was sie schon immer war: Umweltverschmutzer mit Quecksilber. Man darf jetzt aufatmen, die Lichtindustrie klatscht einem nicht mehr aufs Maul, sondern Beifall. Ganz uneigennützig, denn die Sache nützt garantiert nicht dem Absatz von LEDs, die die Industrie am liebsten verkauft. Ehrenwort! Die Deutsche Umwelthilfe hat die Lampen prüfen lassen, die völlig unschuldig im Verdacht stehen, Energie zu sparen, und warnt jetzt (hier Deutsche Umwelthilfe warnt vor gesundheitsgefährdenden Billigst-Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber) Da müssen natürlich die Billigstlampen herhalten. Die anderen sind sauber. Obwohl … was ist sauber, wenn ein technisches Produkt ein längst verbotenes Umweltgift zum Funktionieren braucht? Egal, was es kostet. Weiß einer noch, was die Minimata Krankheit war und wodurch sie verursacht wurde?
Na, ja. Das Giftarsenal umfasst nach dieser Studie 65 Produkte. Ich wusste vorher nicht, dass so viele noch existierten, nachdem diese Lampengattung geholfen hatte, die Glühlampe elegant aus dem Verkehr zu ziehen. Was die restlichen Qualitätslampen sind, kann man beim DUH erfahren oder nicht. Wenn nicht, "DUH empfiehlt Verbrauchern den Kauf von Qualitätslampen und eine Beratung im Fachhandel". Beratung ist immer gut. Wo bekommt der Fachhandel das nötige Wissen für die Beratung her? Aus der Fachpresse. Und wo bekommt die Fachpresse ihr Wissen her? Aus den Marketingabteilungen der (Fach)Industrie. Na, bitte. Besser als die DUH hätten die Marketingexperten nicht formulieren können: 'Durch die verantwortungslosen Praktiken Einzelner gerät eine Lichttechnologie in Verruf, die effizient und klimafreundlich ist", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.' (hier).
Das erinnert mich fatalerweise an die Probleme der Menschen mit der Klimatisierung von Büros. Der zuständige Verband hatte alle Kritiken von sich gewiesen und die Probleme auf die etwas "empfindlichen" Seelen Einzelner im Büro geschoben. Im Fachjargon intern "Bekloppte" oder DAU genannt, Dümmster Anzunehmer User. Als der TÜV Rheinland in einer Bürostudie in den 1970er Jahren Ähnliches ausführte, war der Schuldige die Methode. Die hatten nur ein Gebäude untersucht. Später schob ein Professor für Balneologie aus München eine "noch wissenschaftlichere" Studie nach. Aber die von ihm untersuchten Bürohäuser wären von "Billigheimern" klimatisiert worden. So der zuständige Verband. Da die Aussage von dem Vorstand des Verbandes in meiner Anwesenheit gemacht worden war, habe ich ihm berichtet, dass unsere Studien in 200 Bürohäusern stattgefunden hätten - und nichts anderes ergeben. Er möge mir ein einziges Objekt zeigen, das nach seiner Meinung vernünftig geplant worden wäre. Wir würden dort die Untersuchungen wiederholen. Seit etwa 30 Jahren warte ich nun auf die Antwort.
Als sich die einstige DDR auf die ewigen Jagdgründe der Ideologien bewegt hatte, beauftragte das Forschungsministerium eine ostdeutsche Uni mit einer umfangreichen Studie diesbezüglicher Effekte. Die Studie hieß "ProKlimA" und beschäftigte sich mit Allem, was unter den Begriff „Sick-Building-Syndrom” (SBS) fällt. Das ist der Fachbegriff für krankmachende Einflüsse von Gebäuden auf Büromenschen. Und das ist fast immer die Domäne, in der Klimatisierung glänzt. Leider nicht als Problemlöser. Und das, sagen wir mal, seit den 1960er Jahren. Jeder einzelne Mensch, der jemals in einem "voll"-klimatisierten Büro gearbeitet hat, weiß worum es sich handelt. Und was fand ProKlimA heraus? Das: "Hier spielte wohlmöglich das Unbehagen Einzelner gegenüber Klimaanlagen und das Bevorzugen der „klassischen” Fensterlüftung eine Rolle." (hier). Einzelne - vermutlich unverantwortliche Chaoten - haben Unbehagen gegen Klimaanlagen und denken an die "klassische" Fensterlüftung. Das Zeug hat wirklich das Zeug zum Klassiker. Niemand denkt in üblichen Büros ständig an eine Fensterlüftung, auch wenn die Bude voll CO2 läuft, weil zu viele Leute darin sitzen. Hingegen wollen fast alle so schnell wie möglich aus klimatisierten Räumen, egal wie sauber die Luft darin ist.
Welche Schlussfolgerung zieht nun unser Klimagott, das Umweltbundesamt, aus dieser Studie: "Zusammenfassend haben die Studien gezeigt, dass persönliche Faktoren und Empfindungen der Betroffenen, ihre Tätigkeit und die Benutzerfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes oft entscheidender für das Auftreten des Sick-Building-Syndroms waren als die Einflüsse des Bürogebäudes." (hier) Man beachte die Reihenfolge: erst persönliche Faktoren, dann Empfindungen, dann Faktoren, die üblicherweise der böse Arbeitgeber versaubeutelt. Bitte dem Bürogebäude kein Unrecht antun.
Sauber. Alles andere ist schuld, vor Allem Einzelne, die an Althergebrachtem hängen, sowie deren persönliche Faktoren. Wie verwerflich! Wie bei den giftigen Energiesparlampen, die alle eine weiße Weste tragen, außer den Billigst-Produkten, von denen "nur" 65 erwischt worden sind. Dabei könnte DUH doch mal ihre eigenen Daten unter die Lupe nehmen. Sie schreibt (hier): "Wir schätzen, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 200 Millionen Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und LED-Lampen in Verkehr gebracht werden. Davon werden jedoch nur etwa 30 bis 40 Prozent ordnungsgemäß gesammelt." Wer das Recycling von Lampen kennt, darf so etwas überhaupt nicht schreiben. Denn die "klassischen" Leuchtstofflampen werden schon sehr lange bis auf einen wahrlich kleinen Rest professionell entsorgt. (hier) Und das Recycling klappt bis auf geringe Reste. Was übrig bleibt, ist transparent. Während die sog. Energiesparlampe, d.h., die Kompaktleuchtstofflampe als Ersatz für Glühlampen gedacht war, die schon vor Jahrzehnten aus den Betrieben mehr oder weniger verschwunden war. Ihr Adressat waren Privathaushalte, die nicht wegen einer Lampe die nächste Sammelstelle ansteuern. (hier oder da). Somit verniedlicht DUH das Problem der Lampen, vor denen sie warnen soll. (Übrigens, LEDs können noch nicht im Recycling angekommen sein. Die leben bekanntlich 50.000 Stunden. Da die Beleuchtung in einem üblichen Büro etwa 800 h im Jahr betrieben wird, leben sie 62,50 Jahre, also sind es noch viele, viele Jahrzehnte hin bis die ersten anfallen.)
Es komm aber noch besser: Man wird informiert, dass man mit diesen Lampen Strom sparen könne (hier). Stimmt. Aber wofür? "So viel, dass man bei flächendeckender Umstellung leicht ein bis zwei Kohlekraftwerke abbauen könnte." Das ist ein Originalzitat vom größten Hersteller von Kohlekraftwerken in Deutschland. (hier). Der hatte damit in 2009 den damaligen Umweltminister Gabriel und seinen Vorgänger Trittin geleimt. (hier) Eine ausführliche Studie über die "Umweltfreundlichkeit" der Energiesparlampen gibt es vom ERGONOMIC Institut. Die bei der EU-Kommission eingereichte Abhandlung ist hier herunterzuladen. Die Empfehlung, künftig Empfehlungen der Deutschen Umwelthilfe gleich in die Tonne zu treten, war damals undenkbar. Heute eher …
Im Forum von HighLight 3/4 2018 findet sich unter dem obigen Spruch eine Zukunftsvision oder ein Menetekel, wie man gerade aufgelegt ist. Es heißt dort "Die Substitution herkömmlicher Lampen durch LEDs hat einen tiefgreifenden Wandel in der Branche nach sich gezogen. Denn nun buhlen auch Unternehmen aus der Halbleiterindustrie um Marktanteile." Wie schön zu lesen, dass meine alten Prognosen doch nicht so falsch gelegen haben (Osram wird Elektronik Bude von 2015).
Da gibt es noch ältere Prognosen, die da sagten: "„Der Wandel im Lichtmarkt von traditionellen Leuchten zu LED-Lampen habe sich weiter beschleunigt. Damit droht den Beschäftigten ein weiterer Stellenabbau über das laufende Programm hinaus.“ (dpa-AFX) Das war vor etwa vier Jahren (hier). Wie wahr (geworden) . Leider. Aber in Deutschland, d.h. im besseren Teil von Deutschland, in Bayern, sollen demnächst 1000 Leute neu eingestellt werden. Wetten, dass das keine Lichttechniker sein werden? Oder "neue" Lichttechniker, die unter Chips nicht Cerealien verstehen?
Andernorts liest man "Der Osram-Vorstand muss entscheiden, wie er das marode Leuchtengeschäft wieder auf Kurs bringen will. Er prüft nun die Optionen – in aller Ruhe." (hier) Wir müssen zum Glück nicht darüber entscheiden, welchen Beitrag wir zu diesem "maroden Leuchtengeschäft" beigetragen haben, indem wir alle Jahre wieder die Kongresse der LiTG besucht haben, bei denen der Katalog der Firma verlesen wurde, die das jetzt als marode bezeichnete Geschäft betrieb. Damals war ich noch jung, schlief aber regelmäßig bereits zu Beginn jeder Sitzung ein. Der konsultierte Arzt bescheinigte mir, ich sei kerngesund. Das Einschlafen müsse andere Gründe haben. Hatte wohl auch. Der - einstige - Branchenprimus verhalf mit seinen Inhalten nicht nur den Kongressteilnehmern zu einem Tiefschlaf. Gesund war der allerdings nicht.
Mal sehen, wie das weiter geht mit Leuten, denen das Wort Schlaf recht fremd ist. Willkommen im Nerdistan! Die neuen Akteure essen Pizza, haben Pickel und keine Freundin. So jedenfalls einem üblichen Gerücht nach. Sie residieren auch nicht am Grünwalder Stadion sondern in Co-Working Spaces um den Globus. (Ach, ja. OSRAM seit ein paar Jahren auch nicht mehr.) Den Leuten sind offensichtlich auch solche Probleme wie Flicker fremd. Kein Wunder, die hatten schon die Altvorderen vernünftig gelöst, bevor ich mit dem Lichtstudium angefangen hatte. Auf ein Neues!
Ich wollte schon immer wissen, wie es sich anfühlt, im Mittelpunkt zu stehen. Früher hat mir zuerst unser Kater die Show gestohlen, später der Hund. Nie war ich im Mittelpunkt. Jetzt gibt es aber HCL (alias Human Centric Lighting) und da stehe ich im Mittelpunkt, Pardon, liege ich. So steht es im Organ der Lichttechnischen Gesellschaft Deutschlands geschrieben.
Wenn man die Bildunterschrift ernst nimmt, wird es wohl so bald keine HCL geben, denn exakte lichttechnische Daten zu LED gibt es, wenn überhaupt, in ferner Zukunft. So etwas steht auch in dieser Zeitschrift zwischen den Zeilen geschrieben. Selbst so extrem konkrete Dinge wie die Lebensdauer eines Leuchtmittels in Jahren oder Betriebsstunden kann man zwar angeben, aber zum Verstehen braucht man eine Zeitspanne, die man eher in Wochen angeben kann denn in Stunden (steht im gleichen Heft, kommentiere ich später) Um die Zeit zu verkürzen, bis man vernünftige Messwerte hat - man liest im Artikel "Korrekt messen ist aufwändig und zeitintensiv - bietet eine Firma einen Kasten an, in den man die LED-Leuchte steckt. Und flugs hat man die Qualität. Deswegen heißt der Kasten auch FluxGage. Was für eine Qualität er misst, steht nur in den Sternen. Vermutlich ist es der Lichtstrom, der neuerdings auf den Namen Lumenflux hört. Wenn das keine spektrale Qualität ist! Was die Lichtqualität ist, hatte ich in mehreren Beiträgen dargestellt (hier und weiter). Dort steht geschrieben, Lichtqualität sei ein Prozess. Wenn man einen Prozess mit einem Kasten messen will, wäre das eine neue Qualität. Echt!
(Anm.: Die fehlende Abbildungsnummer ist echt. D.h., sie fehlt. Dem Autor ging es darum, sein Fluxgage-System darzustellen. die die Licht-Qualitätskontrolle für LED-Leuchten signifikant verbessert. Der Artikel musste schnell geschrieben werden. Die Nummern werden bestimmt nachgereicht.)
Heute kommentierte ich einen Zeitschriftenartikel über HCL. So wie Autoren nunmal sind, wird in dem Beitrag neben vielen Argumenten, die die Protagonisten der Geschichte vorbringen, auch die Frage des Dopings behandelt. Und ganz schön prominent: Ich kenne die Quelle nicht, aber wer eine sucht, wird hier fündig. Außerdem habe ich ein Video, in dem der Leiter der Forschergruppe, die Schulkinder unter Blaulicht gesetzt hatte, genau das erzählt, Licht wie Espresso.
Da haben wir den Salat. Eine solche Diskussion endet nie. Deswegen Anregung für Alle: Wie kann man eine absichtliche Beeinflussung eines Menschen nennen, ohne etwa von Manipulation zu reden. Ein ähnlicher Vorwurf machte z.B. der Musik bei der Arbeit den Garaus, der Firma Muzak, die diese vertrieb auch. Die Behauptung lautete: Die Musik taktet das Herz des Mitarbeiters mit. Und das sei eine gewollte Manipulation. Kein Arbeitgeber mochte den Schuh anziehen, er würde auf nette Art und Weise seine Mitarbeiter manipulieren. Die gesamte Literatur zu HR - heißt human resources - von und über Personaler geschrieben, ist voller Methoden, wie man mehr Leistung aus den Menschen heraus kitzelt. Es gab tatsächlich unmenschliche ("wissenschaftliche") Methoden, die sogar in den USA verboten werden mussten. Das ist aber lange her, und die Autoren, die über Motivation und Ähnliches schreiben, gehören garantiert nicht in die Rubrik Unmensch. Häufig auf die Gegenseite.
Bei Licht hatten wir früher eine glücklichere Hand zu gewollten Wirkungen von Licht außer Sehen selbst. Da hieß es, gutes Licht beeinflusse Menschen positiv, indem die Leistungsfähigkeit des Auges erhöht werde. Damit könne der Mitarbeiter bei gleichem Arbeitspensum entlastet werden. Und so etwas ist zweifellos gesund. Es handelte sich dabei zweifelsohne um eine Beeinflussung mit der Folge - bzw. Absicht - einer Leistungssteigerung. Kann man einen ähnlichen Reim für die heute diskutierten Lichtwirkungen erfinden?