Blendend schönes Licht über dem Islamischen Staat
Noch vor Sonnenaufgang heute Morgen berichtete ZeitOnline: Deutsche Tornados dürfen nur tagsüber über Syrien fliegen. Nicht wg. IS, die sie dann besser abschießen kann. Wegen der Beleuchtung.
Die Maschinen hätten neue Soft- und Hardware bekommen. Nun würde die Cockpitbeleuchtung so blenden, dass man nur noch am Tage fliegt. Damit würde die Bundeswehr endlich ihrer Bestimmung zugeführt: Feierabendarmee, die nur an Arbeitstagen einen Krieg erlaubt (Montag bis Freitag, 09:00 bis 17:00, Freitag bitte nicht nach 14:00, nicht am Samstag, da wird gebadet und geschlafen). Ansonsten findet der Einsatz in den Bahnzügen statt, die die Soldaten von der Kaserne nach Hause bringen, u.U.
An sich eine friedliche Vorstellung. Wenn sich die islamischen Armeen an solche Regeln hielten, würde der Krieg nur noch an 3,5 Tagen der Woche stattfinden, weil die Muslime ihr Wochenende Donnerstag/Freitag feiern. Dass moderne Hardware (was bedeutet die wohl bei Beleuchtung?) für ruhige Nächte für Freund und Feind im Kriegsgebiet sorgt, hätte wohl keiner gedacht. Denn Blendung ist nicht so friedlich.
Die Blogger werfen sich ins Zeug. Von welchem Ingenieur reden die aber da? Offensichtlich ist ist der Ruf der Branche doch nicht so gut. Vielleicht ließe sich dem abhelfen, indem man darauf verweist, dass die ach so modernen LED aus asiatischer Fertigung stammen? Vor Jahren hatte ich dargestellt, wie man Inseln mit Licht versenken kann (hier). Auf die Idee mit den Tornados wäre allerdings kein Satiriker gekommen.
Aber keine Sorge - für Abhilfe ist gesorgt. Warum dürfen unsere Piloten nicht so schnieke aussehen wie weiland TopGun alias Tom Cruise beim Anmachen seiner Ausbilderin Charlie (Kelly McGillis)? It´s Krieg, Stupid!
Was blendet die Piloten denn? Software kann bestenfalls blöd machen. Aber blenden? Vielleicht sollten sie beim Kampfeinsatz die Musik abschalten. Der Equalizer stört immer. Jetzt muss die arme LED dafür herhalten.
Was weiß ich! Die Meldungen sagen alle etwa dasselbe: „Am Dienstag wurde bekannt, dass die deutschen Tornados derzeit nur tagsüber genutzt werden, weil die Cockpitbeleuchtung auf den Nachtflugbrillen der Piloten irritierende Spiegelungen verursacht.“ Ich hatte ja oft dargestellt, dass mehr Licht nicht besseres Sehen bedeutet. Hier haben wir den Beweis.
Ich kann mit die Sache etwa so vorstellen, dass die bislang unauffälligen alten Anzeigelämpchen durch „effiziente“ LEDs ersetzt wurden. Die geben bei den Nachtflugbrillen wohl das leuchtende Himmelsgewölbe, weil sie viel heller sind. Allerdings ist das erst einmal Spekulation.
Hi,
Heute hat der Wehrbeauftragte des Bundestags seinen Bericht vorgelegt. Da sagt er: „Erschwert werden die Einsätze durch immer wieder gibt neue Meldungen über Mängel bei der Ausrüstung: Zuletzt wurde bekannt, dass Aufklärungsflüge über Syrien nur tagsüber möglich sind, weil die Displays im Cockpit der Tornado-Jets nachts die Piloten blenden. „Die Truppe ist es leid. Es fehlt zu viel“, …
Heute meldete die Tagesschau, dass die Tornados nun voll nachtflugfähig. Und Focus meldet, „Die Nachtsichtfähigkeit der in der Türkei stationierten Tornados ist beschleunigt hergestellt worden. Dafür wurde die Cockpitbeleuchtung von rotem auf grünes Licht umgerüstet“, teilte die Bundeswehr am Montag mit.“
Seltsam. Auf allen Schiffen ist das Licht auf der Brücke rot, weil irgend ein Kluger herausgefunden haben will, dass dies die Adaptation weniger stört. Grün stört auf einmal nicht?
Bevor man die Story glaubt, sollte einer alle wichtigen Größen messen, die geändert worden sind. Rot, Grün oder Weiss sind nur Farben. Maßgeblich ist die Leuchtdichte, und die ändert sich immer, wenn man Licht filtert.
Ich habs! Es ist nicht die Beleuchtung im Cockpit. Die Jungs sehen die irdischen Lichter. In Bild der Wissenschaft steht: „Mehr als zwei Drittel der Amerikaner und mehr als die Hälfte der Europäer können ihr kosmisches Zuhause, die Milchstraße, nicht mehr sehen …“ Wer mehr lesen möchte, hier weitermachen:
http://www.wissenschaft.de/erde-weltall/astronomie/-/journal_content/56/12054/1195681/Lichtverschmutzung-verhindert-den-Blick-zu-den-Sternen/
[…] die die IS mit ihren Tornados von oben bespitzeln sollten, nachts nicht fliegen konnten. Neue Beleuchtung […]
[…] nicht nur Inseln versenken mit Licht (hier) oder deutsche Fliegerhelden vom Himmel holen (dort), sondern die ganze Historie in unbeschreibliche Farben tunken, die sich auch noch dauernd […]
[…] von licht.de. Wozu auch, die sind für Amateure. LED holt nicht nur deutsche Tornados vom HImmel (hier). Sie ist für mehr […]
[…] Wer feststellen will, ob eine Umgebung, die er von oben sieht, eine Umweltverschmutzung mit Licht erfährt, muss nur die Flächen mit hoher Leuchtdichte zusammen zählen. Die sind die Straßenleuchten, die den Himmel beleuchten. Gut gemachte Leuchten lassen sich vom Flugzeug auch ausmachen, sie sind selbst nicht sichtbar, sondern nur die von ihr beleuchteten Stellen. Ob man die unbedingt beleuchten muss, ist eine andere Frage, die so nicht beantwortet werden kann. In Deutschland stehen rund 9 Millionen Straßenleuchten herum und warten auf Fußgänger, die immer seltener vorbei kommen. Straßen voller Autos werden nachts heller beleuchtet als ziemlich leere, obwohl sie keine Beleuchtung bräuchten, weil die Autos und die Reklame wie die Schaufenster dafür sorgen. Wie man sich eine intelligentere Lösung vorstellt, habe ich hier beschrieben und da. Dass sich viele lieber eine nicht gestörte Nacht wünschen, kann man hier lesen. Eine ungestörte Nacht hatte indes die IS in Syrien, weil die Lichtverschmtzung (Blendung) deutsche Aufklärer vom Himmel holte (hier). […]