ARD heute Abend: Das wohl wichtigste Werk des Renaissancekünstlers Michelangelo erstrahlt in neuem Licht. 7000 LED-Dioden erleuchten die Sixtinische Kapelle im Vatikan in Rom. Die Besucher können soviel mehr Details der Fresken erkennen: Bisher wurde die Kapelle mit Strahlern auf der Außenseite der Fenster durch Kunststoffplatten hindurch beleuchtet.
"Einige Fresken erscheinen jetzt vom Boden aus betrachtet zum ersten Mal dreidimensional", berichtete die EU-Kommission, die das Lichtprojekt finanziell unterstützt hat. Konzipiert wurde es von der Firma Osram.
Ich denke, dass wichtigste hier ist die Zahl 7.000. Anstelle von Scheinwerfern mit einer begrenzten Zahl sind hier 7.000 Elemente im Einsatz, was nur mit LED geht. Mit kleinen Glühlampen hätte man es auch tun können. Allerdings hätte man einen extra abstellen müssen, die ausgefallenen Lampen zu ersetzen. Ich denke da an den Funkturm, den früher auch OSRAM beleuchtet hatte. Man sah öfters die ausgefallenen Lampen, die das ganze Bild des Monuments nicht allzu ausgefallen erscheinen ließen. Zudem wäre es in der Kapelle ordentlich warm geworden. Jetzt sind die Scheinwerfer verschwunden. Ein Vorbild für viele monumentale Bauten, die von elektrischen Einbauten eigentlich entstellt werden? Anders als im Wohnraum oder im Büro braucht man in einer Kapelle keine "Lichtmöbel", sondern nur Licht. Viele Wohnraumleuchten sind eher leuchtende Möbel denn Beleuchtung, während ein Strahler möglichst nicht gesehen werden soll. Nicht nur die in der Sixtinischen Kapelle verstießen gegen ihren Auftrag. Jetzt vorbei.
Presseerklärung der EU-Kommission hier.
Pressenachrichten von OSRAM hier.
Erklärung vom Goethe Institut hier.
Bitte nicht das Foto von OSRAM angucken. Ich denke, das Original sieht viel besser aus. Oder man projiziert das Bild auf eine große Leinwand.
Die Beispiele der EU darf man sich angucken. Da sieht man, was ich mehrfach als Geschichte in Bonbonfarben dargestellt habe (hier und dort)
"Mit einem Budget von 200.000 Euro soll die Verwaltung beginnen und Schritt für Schritt sämtliche Lampen auswechseln. Hannover soll nicht mehr in das diffuse, gelbliche Licht der Natriumdampflampen getaucht sein, sondern mit den hellweißen, scheinwerferartigen LED-Lampen ausgeleuchtet werden." schreibt die Hannoversche Allgemeine von heute.
Was danach kommt ist aber noch interessanter: "Effizient, aber teuer in der Anschaffung: 350 Euro kostet eine LED-Lampe ohne Mast. Die Variante, die auch Hauptverkehrsstraßen ausleuchten kann, schlägt sogar mit fast 1000 Euro zu Buche." Effizient, aber teuer? Was heißt denn effizient? Nach meinem Wissen ist effizient, wenn etwas für die Erfüllung einer Aufgabe von mir wenig Aufwand erfordert. Das sind meine 1.000 € pro Laterne. Ist das effizient?
Man stelle sich vor - die Hersteller stellen sich das sowieso schon lange vor - alle Straßen von Deutschland würden mit effizienten LED ausgestattet. Das macht 9.000.000 x 1.000 = 9.000.000.000 €
Schäuble muss seine schwarze Null leider doch verschieben.
Wie groß ist ein Riese? Eigentlich egal, wenn er nicht David gegenüber steht. In der Industrie sieht es allerdings anders aus. Ein Riese ist einer, der alles kann. Und alles in großen Stückzahlen. So einer ist Samsung: Einer der größten Firmengruppen der Welt, von Schiffbau bis Smart Phone, immer vorne dran, wenn nicht Erster. Bei LED bestimmt nicht ein kleines Licht (hier Achtung: Link möglichst schnell benutzen. Grund steht unten zu lesen)
Heute wurde bekannt, SAMSUNG gibt LED als Lichtquelle auf. Quelle: ARD Teteletext
Es grüßt Sie herzlich unser Wappenvogel.
Wallenhorst - eine deutsche Gemeinde, die sich einen Namen macht. Mit fünf Gullydeckeln, die nachts einen Kreisverkehr verkehrssicher machen sollen.
Nicht, dass man 10.000 € buchstäblich versenkt hat. Man hat unfreiwillig auch die Satire mit schönen Stoff gefüttert. Die heute show muss sich nicht mehr beim Bundestag anstellen, damit Dr. Lammert, Präsident des hohen Hauses, sie wieder einlässt. Spiegel Online berichtet: "Der Fall sei ein "heißer Kandidat" für das Schwarzbuch 2015, sagte Gerhard Lippert vom Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen: "Das ist aus unserer Sicht eine Steuergeldverschwendung."
Mit der Haltbarkeit der LEDs ist wohl auch nicht weit her. An dem einen Deckel waren 3 der 16 Lampen (oder Leuchten?) kaputt. Wie schnell doch 50.000 Stunden vergehen können. Bislang bestand mein Wissen über lebensdauerverkürzende Aspekte aus Wärmestau im Retrofitbereich, so etwa, wenn man eine bestehende Leuchte nimmt, ein LED-Modul ungeschickt darin platziert und keine 50.000 Stunden wartet, bis die LED sich in die ewigen Jagdgründe begeben.
Nicht nur bei der Lebensdauer hat man sich getäuscht, sondern auch in der "Leuchtkraft", denn die Gullydeckel mit LED sollten Lichtsäulen in den Himmel schicken, die die Autofahrer weiträumig leiten. Sie sind leider kümmerlich ausgefallen. Na, ja. Man muss rechnen können. Was einem das Marketing vorrechnet, ist das Blaue vom Himmel. Vorbild war eine Installation in Bad Rothenfelde. Die allerdings hätte man sich näher ansehen müssen. Dort ist die Installation Teil eines Kunstprojekts "Lichtsicht-Biennale"(hier oder dort). Ein Gradierter wirkt als überdimensionale Projektionsfläche, Teil einer 11.000 qm Bildfläche. Was sind dagegen 5 Gullydeckel?
Mir ist nicht klar, wo der Künstler die Idee mit dem Gullydeckel hatte. Vielleicht diente dieses Kunstobjekt als Vorbild?
Was ist ein "Lichttag"? Wer gewährt einem den? Und wer hat einen Anspruch darauf?
Die Ösis schaffen es immer wieder, andere Menschen zum Wundern zu bringen. Vor einigen Jahren hatte ich mich gewundert, wie schnell und bündig sie eine Regelung geschaffen haben, die unserer ASR A3.4 zur Beleuchtung von Arbeitsstätten entspricht. Während nördlich der Alpen ganze Heerscharen von Experten viele Jahre gebraucht haben, eine Regel aufzustellen, die nicht einmal funktionieren kann, aber dafür umso länger ist, haben die Ösis eine ganz kurze Regel geschaffen. Und sie funktioniert … (hier) Die Sache mit den Lichttagen haut aber den Stärksten um!
So steht es in dem Schreiben der Medizinischen Universität Wien geschrieben:
"Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bis zum in Kraft treten des EDM wurde die Lichttagsregelung an den einzelnen Organisationseinheiten oft verschieden gehandhabt. Der Betriebsrat möchte Sie daher auf die nunmehr gültige Handhabung aufmerksam machen:
Einen Anspruch auf Lichttage haben jene MitarbeiterInnen, die überwiegend (mehr als die Hälfte der täglichen Arbeitszeit) in den Arbeitsräumen des Allgemeinen Krankenhauses (AKH), die nicht natürlich belichtet sind, beschäftigt werden. Die Lichttage ergeben sich aus einer zusätzlichen täglichen Ruhepause in der Dauer von 20 Minuten. Für jeden Monat, der überwiegend in solchen Räumen verbracht wird, fällt ein Lichttag an, jedoch maximal 11 Tage pro Jahr.
Für jeden Monat, in dem MitarbeiterInnen nicht überwiegend, das heißt nicht mehr als die Hälfte der Arbeitszeit in nicht natürlich belichteten Arbeitsräumen tätig sind, besteht kein Anspruch auf einen Lichttag.