Büroraumoptimierung und Licht
Was ist optimal? Wenn ich Hunger habe, könnte optimal ein dreifacher Doppelwhopper sein. Wenn ich gleichzeitig unter einer dicken Wampe leide, würde ich einen einfachen Whopper optimal finden, begleitet durch einen Fingerhut voll Cola. Je mehr Aspekte ich zum "Optimieren" berücksichtigen muss, desto schlimmer fällt das Optimierte aus. Am Ende heißt das Ganze Pessimieren.
![open office
Ähnlich wie im office village strukturiert ein Raum in Raum System die Fläche. Kleine Gruppen sitzen in einer, nun größeren, Loge. So lassen sich Flächen noch intensiver nutzen und letztlich ist das Konzept einfach güstiger.
Die Mitarbeiter sind in Richtung der Akustikwände ausgerichtet um sich so möglichst wenig zu stören. Dennoch bleibt der unmittelbare Kontakt zueinander erhalten. Natürlich können die Mitarbeiter innerhalb der Logen auch die typischen "face to face" Blocks ausbilden. Wenn man von den höheren, aber nicht raumhohen Wänden der Struktur absieht, erinnert der Grundriss an eine open space Architektur. Allerdings fällt der Hauptverkehrsweg schmaler aus. Dafür entstehen Sekundärflure, die den Verkehr hinter dem Rücken der Mitarbeiter vermeiden und so entscheidend zur Minderung von Störeinflüssen beitragen. Vergleichen Sie hierzu einfach mit der Büro Raum Form open space. Das Raum in Raum System kann die Arbeitsplätze mit Energie, Daten und Licht versorgen. Große Kabelmengen lassen sich an wenigen Stellen in die Traversen einführen und so komfortabel bis an den AP verlegen. Steckplätze stehen wahlweise über oder unter Tisch zur Verfügung.](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2015/06/Open-Space-1.jpg)
![](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2014/12/Arbeitsraum-DIN5035.png)
Wenn man Lebewesen, die als Jäger und Sammler so fähig sind, dass sie etwa zehn Mal so schnelle Tiere ohne Werkzeug und Fallen fangen - die Buschmänner aus Namibia fangen Antilopen mit der bloßen Hand, und laufen vorher barfuß durchs Buschland - , in kleine Kabuffs einsperrt, damit sie täglich acht Stunden lang Buchstaben in der Größe von Fliegendreck auf Bildschirmen entziffern, muss man viele Dinge berücksichtigen, um ihr Umfeld zu optimieren. Und das Bild oben zeigt, was auf der Strecke bleibt. Das Licht. Es kann nämlich nicht um die Ecke.
Unsere Beleuchtungen gehen davon aus, dass man an der Decke eine Reihe von Leuchten aufhängt, die aber nicht über der Stelle hängen dürfen, die sie beleuchten. Das versteht zwar keiner, auch die Erfinder der Idee nicht, ist aber so. Die Lampen sind so hell, dass alles darunter mehr oder weniger stark glänzen würde. Daher müssen die Leuchten seitlich angebracht werden. Nützt zwar nicht viel, muss aber sein. Wo hängt man aber in diesem Raum die hin? Bleibt nur: über den Trennwänden. Dann geht das meiste Licht auf die Trennwände. Und dann? Es ist einfach nutzlos. Die einzige positive Wirkung des Lichts ist Blendung. Immerhin: sie hält die Leute wach.
Dieses Bild stammt nicht aus der Urzeit des Büros. Es zeigt auch nicht das Büro eines armen Unternehmens, das keine Ahnung von Licht und Sehen hat. Es ist nicht einmal zwei Jahre alt. Der Betreiber hat nicht nur viel Geld, er gibt es auch viel Geld aus, damit es seinen Leuten gut geht. Lässt sich auch teuer beraten. Und das Geld verdient er mit einem Produkt, das dem Sehen dient. Da müsste die Bude ja super-optimal sein. Isss es aber nicht!
Es ist zappenduster am helllichten Tag in einem zweiseitig befensterten Raum. Das Tageslicht fällt seitlich ein und kann die akustischen Paneele nicht durchdringen. Die sind aber nötig, weil die Insassen reden oder telefonieren. Zwar nicht immer, aber immer öfter. Die seitlichen Wände hat man gezogen, weil die vorbei laufenden Leute einen stören. Was man nicht sieht, ist der Mief. Denn hier kann keine Luft zirkulieren. Könnte sie, würde die Akustik nicht funktionieren. Entfernt man die ganzen Einbauten, stören sich die Leute noch mehr. Die drei wichtigsten L´s der Bürogestaltung, Licht, Luft, Lärm, bilden hier ein trauriges Dreieck. Pures Pessimalismus.
So ähnlich sieht es in vielen, vielen deutschen Büros aus, die man für viel Geld "optimiert" hat. Zweck der Übung war, viel Geld zu sparen, indem man die Arbeitsplätze verdichtet. Zwar hat ein schlauer Mensch vor 40 und mehr Jahren berechnet, dass bei der Büroarbeit nur 8% der Kosten durch die gesamte Infrastruktur entsteht und der Rest Personalkosten sind. Das soll aber einer dem Kaufmann erzählen, der nur die Kosten der Büros im Visier hat und mit der Arbeit nichts zu tun hat. Auch nicht mit der ständig steigenden Zahl der psychischen Erkrankungen. Wer sich ein schnelles Bild vom Stress bei der Arbeit machen will, wird hier fündig.
Ein Narr, der da glaubt, da wird sich schnell was ändern. In dem Langzeit Projekt "Neue Qualität der Arbeit" (INQA Büro) war kein Thema mit so viel Interesse verfolgt worden wie Methoden der Verdichtung der Arbeitsplätze im Büro. Ein Thema mit Erfolgsgarantie - mehr Kopfschmerzen ist das mindeste, was man erntet.
![](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2017/09/Whopper.png)
![ArbeitsraumDIN5035](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2014/12/ArbeitsraumDIN5035-e1417616797636.jpg)
![Burograuen](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2015/02/Bürograuen.jpg)
![](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2017/01/Arbeitshaltung1.png)
![](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2016/01/Sardinen.png)
![Ahmet rote Augen](https://healthylight.de/wp-content/uploads/2015/05/Ahmet.gif)