CIE definiert Lichtqualität - Aber wie?


Diese Definition entspricht der Qualitätsdefinition aus ISO 9000-Serie. Qualität wird laut der Norm DIN EN ISO 9000:2015-11 (der gültigen Norm zum Qualitätsmanagement) als „Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale eines Objekts Anforderungen erfüllt“ definiert. Die Qualität gibt damit an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht.
Mir kam der Unterschied mit "degree of excellence" zu der ISO 9000-Definition nur allzu bekannt vor. Dies hatte ich in einem Papier vom Jahre 2000 in die Diskussion geworfen. Mehr dazu in CyberLux-Foren (hier). Dummerweise hat die CIE die nüchterne Qualitätsdefinition mit einem anderen Begriff verbunden, der auch Qualität heißt. Denn Qualität hat zwei Gesichter, und das seit 2.500 Jahren.

Das Maß für Exzellenz gehört dummerweise zum anderen Gesicht der Qualität.

Vermutlich ein Marketing-Mensch wollte sich nicht mit dem nüchternen Begriff Qualität allein begnügen. So kam wohl "degree of excellence" in die Definition. In der Wirtschaft ist es üblich, dass Sachaussagen und Marketingslogans stets voneinander getrennt sind. So wird ein Ingenieur bei Daimler Benz einem nicht erzählen, man baue Autos mit einer exzellenten Qualität. Er wird einem was von z.B. MTBF (mean time between failure) oder Haltbarkeit von Komponenten berichten. Das reicht! Die Verkäufer, die die Autos von Daimler Benz an den Mann bringen, können dann - mit Recht - jubeln, dass das Model CXF eine Super-Qualität biete. Die Lichttechnik ist halt eine andere Wirtschaft. Da steht sogar in den Produktkatalogen, was andere Leute ansonsten in Werbebroschüren packen.
Schade eigentlich. Denn Menschen benutzen häufig die zwei Gesichter der Qualität alternativ. Wer ein "Qualitätsauto" kaufen will und sich für einen Porsche entscheidet, weiß definitiv, dass dieser Nobelhobel keinen großen Kinderwagen transportieren wird. Eine Familie, die Zwillinge bekommt, guckt sich nach einer anderen "Qualität" um. Und ein Handwerker, der sein Werkzeug zur Baustelle transportieren will und eventuell dort schlafen, kauft sich einen Van. Deswegen gibt es nicht das "gute" Auto. Aber es gibt das "Gute Licht". Und das ist leider nicht so gut.
Morgen schreibe ich, was das für Probleme ergeben kann. Und die sind nicht von Pappe.
An ihren Worten soll man sie erkennen - CIE definiert Lichtqualität

Vor ein paar Tagen hatte ich nach einer vergeblichen Recherche im Netz behauptet, CIE kenne nur Quantität, aber keine Qualität (hier). Das war kein Zufall. Vielmehr suchte ich gezielt danach, weil man mir berichtet hatte, dass das Internationale Wörterbuch der Beleuchtung seit 1938 zum ersten Mal Qualität definieren würde. Ich guckte am 4. Februar nach. Fehlanzeige. Gestern habe ich es gefunden.

Damit hat sie 108 Jahre nach ihrer Gründung sich an das international übliche Vokabular der Qualitätswissenschaft angeschlossen. Qualität ist in der Normung schon immer als "fit for purpose" behandelt worden. Bisschen nacharbeiten muss man die Definition allerdings . Denn "lighting" ist nur nach den Interessen der Beleuchter definiert:

Wo liegt das Problem? Licht ist unsichtbar, bis es auf Materie trifft. Es fliegt im Universum ewig geradeaus, es sei denn, es wird von einem schwarzen Loch geschluckt. Nach Einstein kann man es vom rechten Weg abbringen, wenn man eine große Masse in seine Bahn stellt. Ansonsten bleibt Licht unsichtbar. In der umbauten Umwelt muss Licht auf Architektur treffen. So formt Licht Architektur, die ansonsten auch unsichtbar bleibt. Ergo: Nach 108 Jahren sieht man die Welt immer noch einäugig.
Und unsere wunderbare Natur, die sonnenverwöhnten Strände und Wiesen, unsere Städte weisen keine Lichtqualität auf, weil die bestimmt keine Anwendung von Licht trifft.
Mehr zu UV-C in Licht - oder Virenfrei Einkaufen
Auch wenn UV-C kein Licht ist, jedenfalls nicht nach der CIE-Definition, dürfen jetzt UV-C-Strahler Leuchte heißen. Warum nicht? Im Heft 1/2021 von Licht gibt es viele Informationen zu UV-C-Leuchten und zu deren Sicherheit. Dazu gibt es zudem einen Marktüberblick zur UV-C-Technologie. Licht weist auf die Sicherheitsanforderungen für nicht-gewerblich eingesetzten Produkte hin. (mehr dazu von DKE hier)
CIE hat auch eine Stellungnahme dazu veröffentlicht (hier). Der freie Bezug ihrer Publikationen dazu ist leider in November 2020 zu Ende gegangen. Man kann sich aber ein Video kostenlos angucken:
Insgesamt weist die CIE auf Folgendes hin:
- UV-C is extremely useful in disinfection of air and surfaces or sterilization of water. However, CIE and WHO warn against the use of UV disinfection lamps to disinfect hands or any other area of skin (WHO, 2020).
- UV-C can be very hazardous to humans and animals and should only be used in carefully controlled circumstances using well-designed products, ensuring that the limits of exposure as specified in ICNIRP (2004) and IEC/CIE (2006) are not exceeded. However, the risk of skin cancer from devices that emit only UV-C is considered negligible.
- UV-C can cause photodegradation of materials and this should be considered where susceptible materials, such as plastics, are in the exposed environment.
- More research is urgently needed on the safety aspects of novel UV-C sources, especially with respect to safety thresholds to avoid photokeratitis (”sunburn” of the cornea).
- For proper UVR assessment and risk management, appropriate UVR measurements are essential.
- UV-C products aimed at general consumers may not be safe to use or may not be effective for disinfection.
Mehr Info gibt es bei den weiteren Videos, die ich beifüge. Darunter auch eine mit Prof. Plischke, gesendet vom Bayrischen Rundfunk. Die Videos sind ohne Gewähr. Ich habe sie mir angesehen, und sie enthalten keinen Unsinn. Eine Garantie dafür, dass sie Sinn machen, kann ich nicht geben. Das Thema wird uns weiter interessieren, auch wenn Covid 19 Geschichte ist. Dass die Viren, die von Tieren auf Menschen übergehen, keine Geschichte sind, dafür sorgt die Natur.

UV-C auf Wirksamkeit geprüft

In Heft 1/2 2021 von Highlight ist ein neuer Artikel zur Forschung über die Wirksamkeit von UV-C Strahlung erschienen. Eigentlich braucht man den Nachweis nicht, der ist schon lange erbracht. Die Frage ist, ob und wie wirksam und sicher die Technik in Arbeitsumgebungen ist. Die Forscher sind Prof. Dr.-med. Christian Hanshans, Arzt, Ingenieur und Medizininformatiker, und Prof. Dr.-med. und Elektroingenieur Herbert Plischke von der Fakultätfür angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik der Hochschule München.
Wie immer bei komplexen und fremden Sachverhalten kein Kommentar sondern nur ein Hinweis zur Quelle.
Wie vermeidet man Lichtverschmutzung? Eine sehr kurze Erklärung
Man tue, was der Text sagt. Und entferne alles aus dem öffentlichen Raum, was dem widerspricht. (Hinweis: auf dem Bild sind 7 davon jeweils doppelt zu finden.)