LED-Lebensdauer - das unbekannte Wesen

Man stelle sich vor, zum vierten Mal in Folge gehen Fachleute in eine Konferenz, in der sie von einem Fakt reden, der fest steht wie ein Fels in der Brandung: 50.000 Stunden brennt eine LED - oder? Wer 1.190 € + MWSt + Reisegeld (Düsseldorf Hilton) übrig hat, besucht die VDI-Konferenz "Lebensdauer und Zuverlässigkeit in der LED-Beleuchtung" am 10. - 11- Juni 2015. Vorher sollte man sich das White Paper von Dr. Rafael Jordan herunterladen (kostenlos), aus dem man ableiten kann, warum die 50.000 h manchmal auch 500 sein können. Noch weiter vorher, am 8. Juni 2015, kann man die Veranstaltung besuchen "Lebensdauerbetrachtung an LED-Systemen" für schlappe 890,- € und MWSt. An diesem Spezialtag kann man Folgendes lernen (VDI-Wissensforum):

  • LED-Lampen und -Leuchten zu bewerten
  • Komponenten einer LED-Beleuchtungsanlage in Bezug auf Zuverlässigkeit zu betrachten
  • Grundlegendes Verständnis zur Lebensdauerbetrachtung zu entwickeln
  • Beurteilung der Qualität von Produkten durch LM-80 und TM-21
  • Fehlermechanismen von Leuchten, deren Komponenten und Materialien zu bewerten
  • Zeitliche Veränderung lichttechnischer Parameter kennen
  • Normative Rahmenbedingungen in Bezug auf Alterung zu verstehen

 
Warum tun sich die Leute das an? Warum zahlen sie den Gegenwert eines bescheidenen Gebrauchtwagens für etwas, was sie schon längst kennen? Grundlegendes Verständnis zur Lebensdauerbetrachtung zu entwickeln? Ich denke, 50.000 Stunden sind genau 50.000 Stunden bzw. 5,71 Jahre. So lange leuchtet eine LED pausenlos! So erzählt man doch in der Presse. Was den LED während dieser 50.000 Stunden passiert? Eigentlich nichts, sonst wären die 50.000 keine 5... Warum dann "Zeitliche Veränderung lichttechnischer Parameter kennen"? Warum man "Normative Rahmenbedingungen in Bezug auf Alterung zu verstehen" muss? Was alt ist, sieht doch alt aus! Oder?

 
Ich denke, dass es an der Zeit ist, sich mit der Realität zu beschäftigen als den Werbetrommeln Glauben zu schenken. Ich hatte 2008 in den USA viele ausgefallene LED-Ampeln gesehen. So lange gab es aber keine LEDs für Verkehrsampeln. Meine Erlebnisse mit der LED-Beleuchtung in einer Yacht, wurden auch in diesem Blog veröffentlicht (LED - Bitte woanders!). Warum das so wichtig ist,  sich dem Thema Lebensdauer zu widmen, wurde mehr als einmal behandelt (Lügenlicht). Und hier in bezug auf die angebliche Energiesparlampe, von der niemand mehr spricht. Uns haben die Lampenhersteller, ob man die als Monopol, Oligopol oder Gott weiß was nennt, fast ein Jahrhundert belogen, insbesondere mit den Angaben über die Lebensdauer, die niemand nachprüfen konnte. Und über die Leistung, die sie erbringen, den Lichtstrom einer Lampe. Aus unerfindlichen Gründen war der immer 10% zu hoch angegeben. Deswegen sahen Planungsprogramme immer einen Zuschlag vor. Jetzt geben sie auf, und es ein Polipol könnte entstehen. Sich informieren ist die erste Bürgerpflicht, damit der untergehende Oligopol nicht einfach in den Orient auswandert.

7 Comments

  1. Antworten

    […] positive Seite. Wie man seit langem weiß, haben die LED ein "thermisches Problem" (siehe da oder dort), das die Lebensdauer drastisch kürzt. Daher die drastischen Worte in den Blogs. Mehrere Leute […]

  2. Antworten

    […] die stirbt, lernt der Fachmann in einem Seminar für sagen wir mal 1.190,– € + MWSt + Reisegeld (hier, wenn er immer noch nicht genug gelernt hat, kann er hier lesen). Dem Laien erklärt es der […]

  3. Antworten

    […] um die Veranstaltung "Lebensdauer und Zuverlässigkeit in der LED-Beleuchtung" zu besuchen. (hier). Wer den Nachweis braucht, dass die nicht doof sind, kann hier lesen […]

  4. Antworten

    […] gar Monopol nicht reicht. Einige interessante Aspekte hatte ich bereits kommentiert (hier oder da). Da man einen Teil davon ziemlich eigenständig betreiben wollte, hat man das Geschäft […]

  5. Antworten

    […] Über den schnellen Tod der Lampen mit 50.000 h Lebensdauer hatte ich bereits mehrfach berichtet (hier). Die Info heute betrifft andere Probleme. Liefert aber auch die Lösungen mit. Hier das […]

  6. Antworten

    […] sich das eventuell was kosten lassen, wie ich schon vor sechs Jahren kommentiert hatte (hier oder da). So einfach ist die Sache nämlich nicht. Was ist denn überhaupt die […]

  7. Antworten

    […] weiteren Kurs für 890,– € belegen. Natürlich auch plus MWSt und Kost und Logis. (beschrieben hier, derzeit wg. Corona kaum […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert