Das geht unter die Haut

 
China atmet auf, in Peking wurde die Alarmstufe ROT für die Luftverschmutzung aufgehoben. Wie schön. Ich war vor einigen Jahren dort, als es überhaupt keinen Smog-Alarm gab, aber Smog. Der Tag begann etwa eine Stunde nach Sonnenaufgang und endete lange vor Sonnenuntergang. Es waren 12 sonnige Tage, an denen ich nicht eine Minute Sonne sah. Und als ich um 17:00 die blasse Scheibe am Himmel fotografieren wollte, schaltete sich der Blitz ein. Sonne am Nachmittag mit Blitz fotografieren! Auf die Idee kam man nicht einmal im Ruhrgebiet der 1960er Jahre, bevor Willy Brandt denen das Blaue vom Himmel versprach.

Einst hatte ein deutscher Rassist behauptet, die Asiaten hatte eine schlechte Gesundheit und neigten daher zu Gelbsucht. Die würden sie aber nie wieder los. So wurde das Märchen von der Gelben Rasse geboren, zu der insbesondere die Chinesen zählten. Bald könnte es aber wahr werden, dass die Chinesen allesamt eine vornehm blasse Haut haben. In Peking haben sie es schon längst.

 
Wenn es denn an der Hautfarbe bliebe. Der Mensch braucht Vitamin D zum Leben, und das wird durch die UV-Strahlung des Tages gebildet, so sie die Haut erreicht. Während in den muslimischen Ländern die religiösen Eiferer die weibliche Bevölkerung durch Verordnen von Tschador (heißt so viel wie Zelt) ins Elend treiben, macht es in China der Aufstieg zum Exportweltmeister. Nicht einmal die Ozon-Schicht, die die UV-Strahlung von der Erde fernhält und auf ein nicht mehr lebensbedrohliches Niveau senkt, schafft es so gut wie der Industriemief, UV und Mensch zu trennen.

Übrigens, in Deutschland ist gerade Winter und UV-freie Saison. Zeit sich den Vitamin D Pegel vom Arzt messen zu lassen. Hierzulande herrscht zwar nur 1/16 der Feinstaubmenge wie in Peking (und das nur an der miesesten Stelle in Stuttgart), aber die meisten Menschen verbringen die meiste Zeit hinter Glas. Und manchmal sogar auf dem Malediven-Urlaub, wo sie voll-verglaste, voll-klimatisierte Inseln gebaut haben, bei denen man am Sonntag Kaffee und Kuchen kriegt - wie bei Muttern. Die Sonne bleibt draußen. Und wir gehen nur aus der Voliere raus, nachdem wir uns von Kopf bis Fuß mit Lichtblockern zugeschmiert haben.

Mann-sonnt-sich-nicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert